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RE:Ἀγυρμός

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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erster Tag der Eleusinien, Versammlung der Festgenossen in Athen
Band I,1 (1893) S. 914 (IA)
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Ἀγυρμός oder ἀγερμός (letztere Lesart, durch die halikarnassische Inschrift [s. u.] bezeugt, bei Dion. Hal. ant. II 19, 2 von den meisten Hss. geboten, obwohl Jacoby aus dem Urbinas ἀγυρμούς eingesetzt hat, und vielleicht auch in der Quelle der Parallelstellen Hesych. und Bekker anecd. I 326, dürfte vor der Schreibung mit υ den Vorzug verdienen; auch in der Inschrift nr. 4 bei Foucart des associations réligieuses 97. 191 wird man ἀγ[ερ]μῶι ergänzen). A. war ein oder der Name des ersten Tages der grossen Eleusinien. Dies wird nach Hesych. ἀγυρμός· ἐκκλησία. συγκρότησις. ἔστι δὲ πᾶν τὸ ἀγειρόμενον. καὶ τῶν μυστηρίων ἡμέρα πρώτη (abgekürzt bei Bekker anecd. I 326 ἀγερμός· πᾶν τὸ ἀγειρόμενον) jetzt wohl allgemein angenommen, da die μυστήρια κατ’ ἐξοχήν die eleusinischen waren. K. O. Müller bei Ersch und Gruber s. Eleusinien 279, 49. A. Nebe de mysteriorum Eleusiniorum tempore et administratione publica, Dissert. philol. Halenses VIII 1887, 98. Es ist augenscheinlich die erste Versammlung (ἐκκλησία) der Festgenossen in Athen darunter zu verstehen, während sich die Worte des Hesych. συγκρότησις· ἔστι δὲ πᾶν τὸ ἀγειρόμενον auf das marktschreierische Treiben der ἀγυρταί beziehen, die zwar auch am athenischen Ἰακχεῖον Träume deuteten (Lobeck Aglaoph. I 253 k), aber in keinem nachweisbaren Zusammenhange mit der eleusinischen Feier standen.

Andere (ἀγυρμοί oder) ἀγερμοί waren an vielen Stellen, namentlich Kleinasiens, ein fester Bestandteil des Kultes. Am bekanntesten sind die Bettelpriester der Göttermutter, Μητραγύρται genannt (s. d.), wie sich deren auch im Serapisdienste (Plut. de Pyth. orac. 25) und im Kulte der Artemis Περγαία, nicht nur in Perge selbst (Suid. Phot. ἡ Περγαία Ἄρτεμις. Preller-Robert Gr. Myth. I 331, 3), sondern auch in der Filiale zu Halikarnassos finden. Ein halikarnassisches Gesetz CIG 2656 (Dittenberger Syll. 371) über Wahl und Befugnisse der Priesterin verordnet vor dem von Staats wegen dargebrachten Opfer eine dreitägige Collecte, deren Ertrag (ἀγερμός) der Priesterin gehören soll. Einen ἀγερμός der Demeterpriesterinnen von Antimachia auf Kos s. bei Paton inscriptions of Cos nr. 386. Andere ἀγερμοί, wie zu Rhodos, wo das bekannte Schwalbenlied ἦλθ ἦλθε χελιδών dazu gesungen wurde (Ath. VIII 360 b. Bergk PLG⁴ III 671), sind althergebrachte Sitten, nicht im Kult begründet. Im übrigen vgl. Agyrtes und K. F. Hermann Gottesdienstl. Altert.² 35, 14. 42, 13.