9) Ein Aetoler aus Naupaktos, im Bundesgenossenkrieg (220–217) mit grösseren Commandos betraut. Polyb. IV 16, 11. V 3, 1. Bedeutender noch war er als Diplomat. So kam durch ihn im J. 220 der Vertrag mit Skerdelaïdes zustande (Polyb. IV 16, 10), sowie 217 der Friede zu Naupaktos. Bei letzterer Gelegenheit legt Polybios ihm eine kraftvolle, an originellen Bildern reiche Rede in den Mund, in der er angesichts „der im Westen aufsteigenden Wolken“ Philipp und die Griechen zur Einigkeit ermahnt. Pol. V 103, 9ff. Für 217/16 zum Bundesstrategen erwählt, wusste er energisch während seines Amtsjahres die Gegenbestrebungen der Kriegspartei niederzuhalten. Pol. V 107, 5ff. Der Ἀγέλαος Ναυπάκτιος, der nach Wescher-Foucart Inscr. de Delphes 223 aetolischer Strateg des Jahres 169/8 war, ist offenbar von jenem verschieden, vielleicht sein Enkel.
Er wurde zum zweiten Male als Strategos erwählt nach einer Inschrift aus Thermon, vgl. O.
[61]Kern Inschr. von Magnesia XIV nr. LIV a. Dittenberger Syll.² 923; mit ausführlichem Kommentar SotiriadesἘφημ. ἀρχ. 1905 Ἀρ. 8, 83ff. Die Zeit dieser zweiten Strategie fällt wahrscheinlich in das J. 207/6, wie Pomtow o. Bd. IV S. 2677 durch Vergleichung dieser Inschrift mit jener bei Dittenberger Syll.² 256 sie zu bestimmen versucht hat. Sotiriades (a. a. O. 86), der den aitolischen Hieromnemon A. (Collitz 2566, 4) mit dem Strategen gleichstellt, hat wohl einfach das Datum von 2567 (227/226 v. Chr.) mit dem von 2566 (269 v. Chr.) verwechselt.