2) Alexamenos von Teos, Verfasser der ältesten sokratischen Gespräche nach Aristot.π. ποιητῶν (Arist. fr. 72 Teubn. bei Athen. XI 505b, vgl. Diog. Laert. III 48 nach Favorin). Die Stelle ist allerdings eine vielumstrittene; namentlich fällt auf, dass Athenaeus wie seine beiden Gewährsmänner Nikias von Nikaia und Sotion (desgl. Favorin bei Diogenes) nicht daraus folgern, A. habe sokratische Gespräche, sondern nur, er habe überhaupt Gespräche (ähnlichen Charakters wie die sokratischen) vor Platon und den Andern verfasst (daher Dobree, dem Meineke und Rose folgen, Bake, sowie der neueste Herausgeber des Athenaeus, Kaibel, in den Worten τοὺς Ἀλεξαμενοῦ τοῦ Τηίου τοὺς πρώτους γραφέντας τῶν Σωκρατικῶν διαλόγων statt πρώτους προτέρους bezw. πρότερον schreiben wollen; indessen scheint der Grund nicht stichhaltig; bei jenen Autoren handelt es sich eben nicht darum, wer zuerst sokratische Gespräche verfasst, sondern wer überhaupt dieses εἶδος τῶν λόγων aufgebracht habe). Der ganze Sinn der Stelle dürfte (wesentlich nach Bernays Grundz. d. verl. Abh. d. Arist. üb. Wirk. d. Trag. 186, wozu jedoch Jahn Hermes II 238 zu vergleichen) folgender sein: Die Mimen des Sophron und die sokratischen Gespräche fallen unter Eine Gattung (Arist. Poet. 1 p. 1447a 28f., wozu Bernays a. a. O.); daher könnte man ebensowohl die ‚Mimen‘ des Sophron λόγους nennen, wie umgekehrt die sokratischen λόγοι (als deren Repräsentant also nur A., der Erfinder der Gattung, genannt wird) μιμήσεις, d. h. Dichtwerke, sind (vgl. Diog. III 37). Zu lesen wäre etwa: οὔκουν (Jahn) οὐδὲ ἐμμέτρους ὄντας (Kaibel) τοὺς καλουμένους Σώφρονος μίμους μὴ φῶμεν εἶναι λόγους ἢ μὴ μιμήσεις (Jahn) τοὺς Ἀλεξαμενοῦ τοῦ Τηίου τοὺς πρώτους γραφέντας τῶν Σωκρατικῶν λόγους (διαλόγουςBake, λόγωνSusemihl Jahrb. f. Philol. 1882, 668).