RE:Andros 5

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn des Ainos
Band I,2 (1894) S. 2171 (IA)
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5) Sohn des Anios, Enkel des Apollon und der Kreusa, Eponymos der Insel Andros, die er infolge eines Aufstandes (Mela I 92) verlässt, um nach dem troischen Ida zu wandern. Als er dort eine an die andrische Heimat erinnernde Stelle findet, gründet er eine Stadt und nennt sie, um dieser Ähnlichkeit willen, an Ἄνδρος anklingend, Ἄντανδρος· τὴν δὲ † Ἄνδρον ἔρημον οὖσαν λαὸς Πελασγῶν ἐσῳκίσατο. Da mit diesem Satz der betreffende Abschnitt Konons (c. 41, nach Ephoros: Höfer Konon 70) schliesst, so muss auch im Eingang οἱ δέ φασιν ἐντεῦθεν (von Antandros am Ida aus) οἰκῆσαι Πελασγοὺς Ἄντανδρον dieses entweder in Ἄνδρον geändert oder auf A. wenigstens gedeutet werden, etwa mit Berufung auf Myrtilos frg. 15 bei Plin. n. h. IV 65, FHG IV 460 (Andrum … Myrtilus Antandrum cognominatam tradit), aber auf Andros sind sonst keine Pelasger bekannt; oder, was besser ist, obiges † Ἄνδρον wird vielmehr zu Ἄντανδρον vervollständigt und dann ἐντεῦθεν zeitlich = ‚hernach‘ (d. i. ‚nach A.s Ableben‘) verstanden (vgl. Herod. VII 42 Ἄντανδρον τὴν Πελασγίδα, Hellanikos frg. 1b, aus Dionys. Hal. I 18 und Herod. VII 95 nachgewiesen Philologus N. F. III 1890, 707ff., vgl. 118). Nach Steph. Byz. wird dieser Eponymos von A. bald a) ein Sohn des Eurymachos, Bruder des Anios genannt, bald b) Sohn des Anios, heisse aber dann Andreus(!), was weder mit Konons Aniossohn (Ἄνδρος), noch mit dem Andreus des Pausanias X 13, 4 oder Diodoros V 79 (ohne Vatersname) stimmt; vgl. Andreus (Nr. 1)