6) Rhetor, lebte nach Aristoteles, mit dessen Periodenlehre im dritten Buche der Rhetorik er sich eingehend beschäftigt hat (Demetr. π. ἑρμ. 34 = III 269, 19ff. Sp.; auf ihn führt Spengel Aristot. ars rhetor. cum adnot. 396 auch das c. 17 = 264, 17ff. Vorgetragene zurück; Hammer 10ff. 50 ist geneigt, überhaupt alle Abweichungen des Demetrios von der aristotelischen Theorie über die Perioden sowie dessen Missverständnisse auf Rechnung des A. zu schreiben, falls Demetrios nicht selbst irgend einen Punkt ausdrücklich als seine Lehre hinstellt, wie z. B. c. 15 = 264. 4), und vor Quintilianus, nach dessen Zeugnis III 6, 31. 33 er die drei gewöhnlich angenommenen στάσεις (στοχασμός, ὅρος, ποιότης), die Hermogoras, vermutlich sein Zeitgenosse, um die μετάληψις noch vermehrt hat, auf zwei eingeschränkt hat, indem er die ποιότης auf den ὅρος zurückführte. Gewöhnlich hält man ihn für identisch mit dem Stoiker A. aus Tarsos (Nr. 5) um die Mitte des 2. Jhdts. v. Chr., so Zeller Philos. d. Griech. II 2³, 148, 8. Hammer Demetrius π. ἑρμ., Progr. Landshut 1883, 50f. Volkmann Rhetorik² 47. Diels Abh. Akad. Berl. 1886, 24f. Susemihl Griech. Litt. I 86, 383 b (vgl. II 473, 83). Die Ansetzung im 2. Jhdt. v. Chr. wird einigermassen dadurch gestützt, dass Quintilianus a. O. den A. unter denen, die zwei Status annehmen, an erster Stelle und vor Pamphilos, Poseidonios, Apollodoros von Pergamon nennt. Eine weitere Stütze würde dieser Ansatz in der Benützung des A. durch Demetrios finden, wenn die Frage nach der Abfassungszeit der Schrift π. ἑρμ. im Sinne Hammers (d. h. um 100 v. Chr.) entschieden wäre; s. indes Diels a. O. Altschul De Demetrii rhetoris aetate, Diss. Leipzig 1889. Beheim-Schwarzbach Libellus π. ἑρμ. qui Demetrii nomine inscriptus est quo tempore compositus sit, Diss. Kiel 1890.