Avens, Fluss im Sabinerlande, dessen Anwohner von Romulus nach Rom verpflanzt sein und dem Mons Aventinus seinen Namen gegeben haben sollen (Varro de gente p. R. bei Serv. Aen. VII 657). Die Angabe selbst ist späte Erfindung (Jordan Top. I 1, 181, 47), der A. aber nach Preller (Ber. d. sächs. Ges. 1855, 191 = Ausgew. Aufsätze 256ff.) zu identificieren mit dem oberen Velino, nach Plin. n. h. III 109: (Narem) replet e monte Fiscello Avens (aves die Hss.) iuxta Vacunae nemora et Reate in eosdem (lacus Velinos) conditus und Vibius Sequester p. 2 und 12 Burs.; vgl. Mommsen CIL IX p. 434 und zu nr. 4637. Die Vermutung, dass A. der später verschollene Name eines in den Tiber einfallenden Wasserlaufes, z. B. dessen im Circusthale, gewesen sein könne, hätte Jordan (Top. I 1, 182) schwerlich ausgesprochen, wenn er nicht die auf den A. bezüglichen Stellen ausser Serv. übersehen, und (ebd. 181, 47) ,die Existenz des Flusses A. im Sabinerlande als zweifelhaft‘ hingestellt hätte.