Camulus, keltischer Gott, mit Mars identificiert, nur durch Inschriften bekannt. Er scheint hauptsächlich im Lande der Remi verehrt worden zu sein; vgl. CIL VI 46 (Rom) Arduinn(a)e, Camulo, Iovi, Mercurio, Herculi M. Quartinius M. f. cives Sabinus Remus [d. h. cives Remus, Sabinus ist Cognomen] mil(es) coh(ortis) VII pr(aetoriae) Antoninian(a)e p(iae) v(indicis) vis(u). Brambach CIRh. 164 (= Hübner Exempla 198) Marti Camulo sacrum pro salute Tiberii [von zweiter Hand, herzustellen ist Neronis] Claudi Caesaris Aug(usti) Germanici imp(eratoris) cives Remi, qui templum constituerunt o(b) c(ives) s(ervatos) [Fundort Rindern bei Cleve]. Unter dem Namen des Gottes ist auf dem stadtrömischen Stein Mars in Relief dargestellt mit Lanze und Schild. Ausserdem wird er erwähnt auf einer verstümmelten britannischen Inschrift CIL VII 1103 (vgl. Ephem. epigr. VII 1093. Haverfield Archaeol. Journal I 1894, 304) und zusammen mit Epona in Salona CIL III 8671. Nach Glück (Keltische Namen 101) bedeutet der Name potens, fortis; er kehrt wieder in zahlreichen Zusammensetzungen, wie Camulo-dunum, Ande-camulum (s. den Artikel Andecamulenses), Camulo-genus, Camulo-gnata u. s. w. Auch die Personennamen Camulus, Camula (und Ableitungen davon) sind auf Inschriften nicht selten, Holder Altcelt. Sprachschatz s. v. J. Becker Bonn. Jahrb. XLII 96f. Desjardins Géogr. de la Gaule II 456. Vgl. Camuloriga.
Da der Gott auch Cambus (Grupp Kelten und Germanen 159) heißt, so ist C. wohl die verkleinerte Form dazu, nämlich = Cambulus. Das Wort ist als Personenname bei Holder (s. v.) belegt. Bedeutet es einen, der hinkt? oder hat er von einem Krummbach den Namen? (vgl. Renogenos).