Clipeus oder clipeum – beide Formen finden sich bei Livius (vgl. IX 19, 7. I 43. 2) und Vergil (vgl. Aen. II 734. IX 709) – hiess der der argolischen ἀσπίς (s. o. Bd. II S. 1735f.) entsprechende römische Schild. Wie diese war er rund (Verg. Aen. II 227. X 546. Fest. ep. 56 Müller), gewölbt (Varro de l. l. V 19), von Erz (Liv. I 43, 2. Diod. XXIII 3 Dindf. Verg. Aen. II 734) und deckte die linke Seite der Kämpfer (Verg. Aen. II 444. 671). Nach Diodor XXIII 3 entlehnten die Römer den C. von den Etruskern. Der servianischen Wehrordnung zufolge gehörte er zu den Schutzwaffen der Bürger der ersten
[56] Classe (Liv. I 43, 2. Dion. Hal. ant. IV 16, 2). Doch wurde er bereits zur Zeit des ersten Samniterkrieges durch das besser deckende (Liv. IX 19, 7) längliche Scutum verdrängt (Liv. VIII 8, 3). Vgl. Bernd Das Wappenwesen der Griechen und Römer 11. Baumeister Denkmäler III 2070. Marquardt St.-V. II² 333, 3. Lindenschmit Tracht und Bewaffnung des röm. Heeres 15. Abbildungen des C. siehe Mon. d. Inst. X 60. Litteratur: Maurice Albert bei Daremberg et Saglio Dict. I 1248ff. Rich Wörterb. d. röm. Altert. 165f.