193) L. Cornelius Lentulus. Eine Statuenbasis auf Delos (Löwy Inschriften griech. Bildhauer
[1369]
250) trägt die Inschrift: Λεύκιον Κορνήλιον Σερουίου υἱὸν Λέντελον | ταμίαν Ῥωμαίων Ἰταλοὶ καὶ Ἕλληνες | Δημόστρατος Δημοστράτου Ἀθηναῖος ἐποίει. Die Herausgeber setzten sie zunächst gegen das Ende des 6. Jhdts. d. St. und identificierten den Quaestor L. Lentulus mit dem gleichnamigen Praetor von 614 = 140 (Nr. 191), als dessen Vater dann Ser. Lentulus Praetor 585 = 169 (Nr. 208) gelten konnte (so Homolle Bull. hell. IV 219. S. Reinach ebd. IX 383, 3. Dittenberger Syll. 239). Aber nicht nur der Schriftcharakter empfiehlt eine spätere Ansetzung, sondern auch ein anderer Umstand. Von demselben Künstler Demostratos ist nämlich noch eine zweite Statue auf Delos gearbeitet worden, die des Pambotaden Ammonios, Sohnes des Ammonios und Priesters des Apollon (Inschrift bei Löwy a. O. 251), und dessen Zeit wird genau bestimmt durch CIA II 985 D v. 5f.: er war Priester des delischen Apollon im J. 102/101 v. Chr. Demnach hat der Quaestor L. Lentulus etwa zu derselben Zeit auf Delos verweilt und ist um 652 = 102 anzusetzen. Man kann ihn vielleicht in dem Praetor L. Lentulus um 668 = 86 (Nr. 195) wiederfinden und wird ihn für einen Sohn des gleichfalls auf Delos durch eine Statue geehrten Praetors Ser. Lentulus Nr. 208 b halten dürfen.
193) Die Datierung der delischen Inschrift ist nicht so sicher, um eine bestimmte Identifikation zu erlauben (vgl. Hatzfeld Bull. hell. XXXVI 120f., 4).