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RE:Daphnaios 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Epiklesis des Apollon, Lorbeer betreffend, in Daphne bei Antiocheia, Dalmatien
Band IV,2 (1901) S. 2135
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Daphnaios. 1) Δαφναῖος (vereinzelt auch Δάφνιος, Schoell-Studemund Anecd. Graec. II 267), Epiklesis des Apollon von seinem Attribut, dem Lorbeer (s. o. Bd. II S. 110. Preller-Robert Griech. Myth. I 291), in der Poesie häufiger, z. B. Anth. Pal. IX 477. Nonn. Dionys. XIII 82. 129. XXIV 99. XXXVIII 60. XLVIII 300. Io. Tzetz. Prooem. in Iliad. 437. Im Cultus 1. in Daphne (s. d. Nr. 3) bei Antiocheia, Philostrat. vit. Ap. Tyan. I 16; vit. sophist. praefat. Ammian. Marc. XXII 13. Theodoret hist. eccl. III 10 ed. Vales. Das berühmte Seleukidenheiligtum mit seinem Hain, Quellen und Orakel (vgl. Strab. XV 750. Eutrop. VI 14. Joh. Damasc. vit. Artemii bei Ang. Mai Spicil. Rom. IV 379ff. Nonn. narr. ad Greg. inv. II 14 bei Westermann Mythogr. 374. Liban. orat. 61 μονωδία ἐπὶ τῷ ἐν Δάφνῃ νεῷ τοῦ Ἀπόλλωνος) und mit den Agones (Strab. a. a. O. Polyb. XXXI 3. Inschr. v. Pergamon 160, 50. Athen. V 194 c. Liv. XXXIII 49) bewahrte seinen Ruhm bis in die Zeiten Iulians, wo der Brand des Tempels den Anlass zu Christenverfolgungen gab. An den meisten Stellen, an welchen von diesem Heiligtum die Rede ist, fehlt jedoch die Epiklesis D., und es wird der Gott [2136] und sein Tempel nur als ἐπὶ Δάφνῃ charakterisiert, so auch in den Inschriften CIG 4458. Inschr. von Pergamon 160, 55. Weitere auf den Cult bezügliche Inschrift Le Bas 2713 a. Über das Cultbild des Bryaxis vgl. die litterarischen Zeugnisse bei Overbeck Schriftquellen 1321ff., ferner Overbeck Griech. Plastik II 68, 200 und Artikel Bryaxis o. Bd. III S. 917f. Über den ganzen Cult s. auch K. O. Müller Antiquit. Antiochenae. 2. In Dalmatien, Arch.-epigr. Mitt. IX 6: Δαφναῖον. 3. In Brigetio in Pannonien, CIL III 4285. Vielleicht darf man die Epiklesis D. auch für Apollonculte in anderen Daphne genannten Orten voraussetzen, desgleichen für das Kephalidenheiligtum des Apollon Pythios zwischen Athen und Eleusis, wo der Name des Klosters Dafni darauf führt, Paus. I 37, 6. Soph. Oed. Col. 1047 nebst Schol.; vgl. Hitzig-Blümner Paus. I 353. Toepffer Att. Geneal. 261, s. o. Bd. II S. 46.

[Jessen. ]