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Demetria (Δημήτρια). 1) Ein Demeterfest dieses Namens wird erwähnt bei Poll. I 37 und Hesych. s. μόροττον. Vgl. Hermann Gottesd. Altt.² § 62, 5. Toepffer Att. Geneal. 311. Daremberg-Saglio II 63. Es kam ein Spiel dabei vor, in dem die Teilnehmer sich mit aus Bast geflochtenen Peitschen oder Prügeln schlugen. Schol. Pind. Ol. IX 156 heisst es: ἐν Ἐλευσῖνι ἄγεται τὰ Δημήτρια. τοῦτον δὲ πρῶτον ἀγῶνά φασιν εἶναι. Es ist darnach nicht sicher, ob hier von einem eigenen Fest dieses Namens die Rede ist (so O. Müller Allg. Encykl. I 33 S. 282, anders A. Mommsen Feste Athens 180. 183). Auch ob ein zehntägiges Fest, das man zur Zeit der Saat der Demeter in Syrakus feierte (Diod. V 5), D. hiess (Daremberg-Saglio a. a. O.; vgl. Preller-Robert Griech. Myth. I 786, 1. Hermann a. a. O. § 68, 22ff.) oder Thesmophoria (vgl. Herakleides bei Athen. XIV 647 A), lässt sich nicht ausmachen. Die obscönen Scherze der feiernden Frauen, von denen wir hören, erinnern jedenfalls an die attischen Thesmophorien. Eine Zeit lang haben die Athener dem Demetrios Phalereus zu Ehren die grossen Dionysien D. genannt (Plut. Demetr. 12; vgl. Duris bei Athen. XII 536 A). Vielleicht nannten auch die Sikyonier den jährlichen Agon, den sie aus demselben Grunde gestiftet hatten, D. (Diod. XX 102). Demetrieia auf der Insel Syros finden wir CIG 2347 c erwähnt.
Die Nachricht Plutarchs (Demetr. 12), die Athener hätten die grossen Dionysien zu Ehren des Demetrios Phalereus eine Zeit lang Demetria genannt, wird durch die Inschrift Dittenberger Syll.² 192, 32 widerlegt; vgl. ebd. n. 16. Ausserdem s. noch Schoemann-Lipsius Griech. Altt. II 565, 5.