7) Von einem Spruchdichter D. aus Leros bei Milet ist uns ein trochaeischer Septenar paraenetischen Inhalts, in welchem die Gerechtigkeit des Bias erwähnt wird, bei Diogenes Laertios (I 84) und bei Aristoteles (Eth. Nikom. II 9) ein höherer Sinnspruch erhalten, den Bergk trotz der Benützung von Anth. XI 235 überzeugend hergestellt hat ⟨καὶ τόδε Δημοδόκου⟩ · Μιλήσιοι ἀξύνετοι μὲν οὐκ εἰσί, δρῶσιν δ’ οἱάπερ ἀξύνετοι. In der Anthologie sind ihm vier Hohngedichte XI 235-238 zugeschrieben; doch kann, wie selbst Bergk zugiebt, höchstens das erste auf alte Überlieferung zurückgehen. Allein auch dies ist wegen der Übereinstimmung mit Phokylides frg. 1 (bezeugt durch Strabon) schwer verdächtig, und die Annahme Bergks, Phokylides antworte in frg. 1 auf Anth. XI 235, äusserst unwahrscheinlich. Es ist, sogar fehlerhaft, aus Phok. frg. 1. gebildet. Das Alter des D. wäre nicht einmal dann datiert wenn die ‚Echtheit‘ von Phokylides frg. 1 absolut sicher stände.