RE:Egra 1

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Ort der nördlichen Westküste Arabiens, zum Nabatäerkönig Obodas
Band V,2 (1905) S. 20052006
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Egra. 1) Ortschaft (Ἐγρᾶς [richtig Ἔγρας, so zuerst Coraes] κώμης Strab. XVI 782; mehrere Hss. und ältere Ausgaben Νεγρᾶς, Νερᾶς, Lesungen, die gar keine Bedeutung haben, in der hsl. Variante ὑγρᾶς steckt die richtige Form leicht korrumpiert; für den Accent vgl. auch die Formen Ἐγράν, Νεγράν in Hss. zu Ptolem. VI 7, 29), an der nördlichen Westküste Arabiens gelegen; von da schaffte (nach Strabon) Aelius Gallus auf dem Rückzuge von der mißglückten Expedition sein Heer auf die ägyptische Küste nach Myoshormos. Strabon bezeichnet E. ausdrücklich als zum Reiche des Nabatäerkönigs Obodas gehörig und am Meere gelegen (κεῖται ἐπὶ θαλάττης). Mit dieser Angabe ist zu vergleichen, was Plinius n. h. VI 156 über Agra, die regia der am aelanitischen Busen wohnenden Laeanitae, verzeichnet (worin sicherlich keine Verwechslung mit der leḥjânischen Bucht im persischen Meerbusen, dem Λεανίτης κόλπος bei Ptolem. VI 7, 18, zu erblicken ist, wie Sprenger Alte Geogr. Arab. 138 meinte, dessen Worte [139] über Agra und Ἀδάρου πόλις [zu Ptolem. VI 7, 18] ebensowenig überzeugen können), und die Notiz bei Steph. Byz.: Ἔγρα, πόλις Ἀραβίας πρὸς τῷ Αἰλανίτῃ κόλπῳ. Sprengers (20f.) geographische Erklärung der Strabonstelle erscheint gleichfalls nicht plausibel und seine Gleichsetzung von Strabons Ἔγρα mit Weģ (Br. 26° 15') nicht sonderlich glücklicher als seine frühere, von ihm selbst (21) zurückgenommene Identifikation von E. mit Ἁunîd, einem nördlicheren Hafen für al-Hiģr (die Binnenstadt Ἔγρα bei Ptolem.; s. Nr. 2). Gegen die Gleichstellung von Agra mit Akra der Karten (über diese gleichwohl diskutable Vermutung s. bei Glaser Skizze II 106) spricht die relativ zu südliche Lage letzteren Punktes. Noch weniger paßt natürlich Ianbo' und seine Nachbarschaft, [2006] auf welche z. B. in C. Müllers Ptolemaiosausgabe verwiesen ist (p. 796 im Index).