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Elaeothesium, ein Teil der griechischen Palaistra (s. d.), nur von Vitruv V 11, 2 erwähnt ohne nähere Angabe der Beschaffenheit und des Zweckes. Es lag links vom Ephebeum (s. d.). Aus der Wortbedeutung hat Chr. PetersenGymnasium der Griechen, Hamburg 1858, 41 geschlossen, daß in diesem Raum das Öl in Amphoren aufgespeichert war, mit dem sich die Athleten einrieben. Ob das Einsalben ebenfalls dort besorgt wurde, ist ganz ungewiß. Über die Versuche, eine solche Ölvorratskammer in den aufgedeckten Ruinen von Gymnasien zu erkennen und dieselbe mit der Salbkammer, dem ἀλειπτήριον, zu identifizieren, vgl. o. Bd. I S. 1362 und dazu WernickeArch. Jahrb. IX 191ff. und Fougères bei Daremberg-Saglio Dict. II 1692ff. Im E. wird man sich auch die ἐλαίου κρήνη mit dem Golddach zu denken haben, die Herakleides im Asklepiosgymnasion zu Smyrna einrichten ließ, Philostr. vit. soph. 26, 2. Inschriftlich findet sich ἐλαιοθέσιον in der Bedeutung Ölspende Dittenberger Syll.2 420, 18 und wohl auch Bull. hell. XVI 429 Z. 25 für das häufigere ἐλαίου θέσις und ἐλαιοθετεῖν. Der Spender des Öles war in der Regel der Gymnasiarch (s. d.) oder ein Wohltäter. Über das Amt des ἐλαιοτέθης (sic) am Schlusse der aus der Zeit der Antonine stammenden Ephebenliste von Tegea, Bull. hell. XVII 21, ist nichts weiter bekannt. Vermutlich hat er das E. beaufsichtigt und die Verteilung des Öls an die Epheben vorgenommen.