Zum Inhalt springen

RE:Embata

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
korrigiert  
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Hafenbucht an der Südwest-Küste der ionischen Chalkitis
Band V,2 (1905) S. 24852486
Bildergalerie im Original
Register V,2 Alle Register
Linkvorlage für WP   
* {{RE|V,2|2485|2486|Embata|[[REAutor]]|RE:Embata}}        

Embata (τὰ Ἔμβατα Polyaen. III 9. 29; τὸ Ἔμβατον Thuc. III 29, 2 u. Schol. 32, 1. Theop. bei Steph. Byz.), Einfahrtsplatz (zum Namen vgl. Διαβατή und Διαβῆται), Hafenbucht (und Örtchen?) an der Südwestküste der ionischen Chalkitis im Gebiet der Erythraier (Thuc.). J. Lamprecht De reb. Erythr. publ., Berol. 1871, 4, dem H. Kiepert Formae orbis ant. IX folgte, hat sie wohl mit der Bucht von Aládschata (vom geflecktfarbigen Gestein) oder Ἀγρεληᾶς (= wilde Ölbäume) identifiziert; über Aládschata Mediterranean [2486] Pilot IV 178. Kotsowillis Νέος Λιμενοδείκτης 505 Taf. 218. Die Pluralform bei Polyaen scheint aber darauf hinzuweisen, daß man auch die dicht östlich daran gelegene Hafenbucht Μερσήνι (= Myrtenbaum) mit einbegreifen müßte. Bemerkenswert ist, daß das Eiland Halonnesos vor der Bucht von Μερσήνι jetzt Διαβατές heißt. Eine sehr wahrscheinliche Ergänzung in der erythraeischen Inschrift Μουσεῖον τ. ἐν Σμύρνῃ Ἐὐαγγ. σχολ. I (1875) 103 ἀρ. 108 (zuletzt Dittenberger Syll.2 600) ergibt ein Aphroditeheiligtum ἐ]ν Ἐμβ[άτῳ. Vor Auffindung neuer Beweisstücke bleibt es, weil nach dem Thukydidesscholiasten E. in der Meerenge zwischen Chios und Erythrai zu suchen ist, zweifelhaft, welche der vielen dicht nebeneinander befindlichen Hafenbuchten in der eigentlichen Meerenge bei Erythrai E. genannt wurde. Gegen P. Jonas (Vita Charetis, Diss. Bresl. 1870, 20, 2), der E. am Hellespont sucht, Judeich Kleinasiat. Stud. 289 A. Im Frühjahr 427 liegt einige Tage lang ein Geschwader von 40 peloponnesischen Schiffen unter Alkidas dort (Thuc.). Ende des Sommers 356 weigert sich vor E. Iphikrates, seinen Mitadmiral Chares, der sich in eine Seeschlacht einlassen will (die dann unglücklich für Chares ausgeht), zu unterstützen (Polyaen.). S. Bd. III S. 2126.