Equitius. 1)Pannonier (Ammian. XXVI 1, 6) von rauher Art und geringer Bildung, diente im J. 364 als tribunus scholae primae scutariorum und besaß im Heere solches Ansehen, daß man nach dem plötzlichen Tode des Kaisers Iovian zeitweilig daran dachte, ihn auf den Thron zu erheben (Ammian. XXVI 1, 4). Gleichwohl hielt er, als Valentinian I. gewählt wurde, die Ordnung im Heere mit selbstlosem Eifer aufrecht (Ammian. XXVI 1, 6) und wurde dafür durch die Ernennung zum Comes und das Kommando von Illyricum belohnt (Ammian. XXVI 5, 3). Schon im folgenden Jahre (365) wurde er zum Magister utriusque militiae per Illyricum erhoben (Ammian. XXVI 5, 10. 11. 7, 11. 10, 4. Cod. Theod. VII 1, 8. Cod. Iust. XI 68, 3), behauptete diese Würde während der ganzen Regierung Valentinians I. (Ammian. XXIX 6, 3. 12. XXX 6, 2) und bekleidete außerdem im J. 374 das Consulat gemeinsam mit dem jungen Kaiser Gratianus[322]Mommsen Chron. min. III 523. Amm. XXX 3, 1). Von den Burgen, die er während dieser Zeit zum Schutze der Donaugrenze erbaute, haben sich noch mehrere Inschriften erhalten (Dessau 762. 774. 775). Nach dem Tode Valentinians I. bewirkte E. im Verein mit Merobaudes, daß das Heer das Kind Valentinian II. zum Kaiser ausrief (Zosim. IV 19, 1. Vict. epit. 45, 10). Über die merkwürdige Interpolation seines Namens bei Hieron. chron. 2388 s. Mommsen Herm. XXIV 396. 399.