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Frisiavones. Plinius erwähnt zweimal ein Volk dieses Namens, der ohne Zweifel von dem der Frisii abgeleitet ist: n. h. IV 101 Batavorum insula et Cannenefatium et aliae Frisiorum, Chaucorum, Frisiavonum, Sturiorum, Marsaciorum, quae sternuntur inter Ilelinium ac Flevum (Mündungen des Rheins), und IV 106, wo weiter westlich F. neben Tungri, Sunuci, Baetasii u. a. genannt werden. Danach müßten wir zwei verschiedene Wohnsitze desselben Volkes annehmen, was nicht sehr wahrscheinlich ist. Nach Mommsen R. G. V 116 beruht die Angabe des Plinius an der zweiten Stelle auf Irrtum. Die an der ersten Stelle genannten F. scheinen mit den Frisii minores des Tacitus (Germ. 34, vgl. Zeuss Die Deutschen 138 und den Art. Frisii), der kleineren westlichen Abteilung des Volkes, identisch zu sein. Der Name F. wird inschriftlich bestätigt durch die cohors I Frisiavonum (Cichorius oben Bd. IV S. 286), welche 105 und 124 und wahrscheinlich noch im 4. Jhdt in Britannien stand (Militärdiplome XXXIV und XLIII. CIL VII 1194.[1] 1195; vgl. 178. 213. 214. Not. dign. occ. XL 36 tribunus cohortis primae Frixagorum, Vindobala; Böcking stellte Frisiavonum her). Nach Zeuss a. O. ist Frisiavones nur andere Schreibung für Frisaevones, weil es auf der stadtrömischen Inschrift CIL VI 3260[2] (= Orelli 173) heißt T. Fl. Verino nat(ione) Frisaevone (vgl. 4343, wo Frisiaeo, Frisaeo und Frisiao überliefert ist); möglich ist jedoch, daß in diesen Inschriften nur Nebenformen für Frisius (Friseo CIL VI 3230)[3] vorliegen (vgl. Müllenhoff Deutsche Altertumsk. IV 428).