RE:Gedranitae

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Volk in Arabia felix
Band VII,1 (1910) S. 894895
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Gedranitae, Volk in Arabia felix, nur von Plin. n. h. VI 158 erwähnt; sie werden unmittelbar nach den Homeritae (Ḥimjar) und Hamiroei (wohl Banū 'Āmir, Nachbarn der Ḥimjar, vgl. Sprenger Die alte Geographie Arabiens, 1875, 212, und E. Glaser Skizze der Geschichte u. Geographie Arabiens, 1890, II 140) genannt und nach ihnen, nebst mehreren anderen Völkerschaften, die Bachylitae (s. d.), Ethravi (s. d.) und Cyrei (s. d. und Elmataei); vgl. Reichard Kl. geogr. Schriften 467. Unrichtig las Sprenger 211f. mit der Mehrzahl der Hss. statt Homeritae Nomeritae; denn ganz abgesehen davon, daß die Nomair, welche er in den angeblichen Nomeritae suchte, ,weit östlich oder nordöstlich‘ von den hier in Frage kommenden Gegenden wohnten, wie er selbst zugeben mußte, sind die Homeritae auch noch durch die abermalige Erwähnung an der folgenden Stelle bei Plin. VI 161 in allen Hss. gesichert; diesen Haupteinwand gegen Sprenger hat Glaser in seiner im wesentlichen berechtigten Polemik gegen das Phantom der Nomeritae, Skizze II 137f. (unrichtig II 337) gar nicht berührt. Der Wohnsitz der G. muß im südwestlichen Arabien gesucht werden. Genaueres läßt sich schon deshalb nicht ermitteln, weil die G., die Ğadara der Araber, ein Zweig der Huḏail oder Azd, wie Sprenger 212 richtig bemerkte, zu Anfang des Islām ganz oder fast ganz erloschen waren. Ein etymologisierender Mythus hat die Ğadara mit der Geschichte der Kacba in Verbindung gebracht durch die Erklärung, daß sie ihren Namen erhalten haben von ğadr (arab. Wort für ,Mauer‘), der Mauer des Tempels, welche ihr Ahnherr wiederhergestellt haben soll. Ein genaueres Ergebnis als Sprengers Feststellung, daß die G. ,auf den Bergen westlich von der Weihrauchstraße‘ wohnten, läßt sich nach dem Stande unserer Quellen mit Sicherheit nicht gewinnen. Immerhin ist aber Glasers Annahme, daß die Stelle, welche Plinius den G. zuweist, auf das Wādī Değrān hinführt, [895] ,das auf der Westseite des Ğebel Ṭauān und des Ğebel Mi'rāb entspringt und sich mit dem Wādī Tuban vereinigt‘ (Skizze II 141), der Erwägung wert.

[Tkač. ]