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Gennaios (Genneas). 1) Nach Damaskios (vit. Isid. 203) wurde im Zeustempel von Heliopolis ein Gott Γενναῖος unter der Gestalt eines Löwen verehrt. Ein Löwenkopf ist in der Tat oft auf den Statuen des IuppiterHeliopolitanus (s. u.) dargestellt, und das heilige Tier ist wohl hier als Symbol der Sonne aufgefaßt (Dussaud Notes de mythol. syrienne 1903, 85, vgl. 34, 113). Weiter erscheint G. auf griechischen und lateinischen Inschriften als Beiname des Balmarcodes (s. o.): Κυρίῳ Γενναίῳ, Βαλμαρκῶδι (Clermont Ganneau Recueil d’Archéol. orientale I 94), Gen(naeus) dominus Balmarc(odes) (CIL III 6673, vgl. 6668). Endlich wurde neuerdings vom Louvre ein Marmorrelief erworben mit der Widmung Θεῷ Γεννέᾳ πατρώῳ (Dittenberger Orient. Inscr. 637), welches einen Reiter darstellt mit langem flatterndem Haar; er trägt ein persisches Gewand, Ärmelrock, Hosen und Mantel; in der Rechten hält er eine Peitsche, am Sattel hängt ein Köcher. Das Denkmal stammt wohl aus Palmyra und ist dann vom J. 195 datiert (Heuzey Compt.-rend. Acad. Inscr. 1902, 192ff. Clermont Ganneau Recueil. arch. orient. V [1903] 154; vgl. Lidzbarski Ephem. für semit. Epigr. II 81). Man hat wohl mit Recht in diesem Genneas denselben Sonnengott als den G. von Heliolopolis erkannt, der hier als Heliosἔφιππος erscheine. Es liegt ohne Zweifel beiden Namen irgend ein semitisches Wort zu Grunde. Dagegen haben Genos und Genea (Γένος καὶ Γενέα) die in der Anthropogonie des Philon von Byblos (frg. 2 § 5, FHG III 565) Zeus als Balsamen (s. o.) anrufen, wohl mit G. nichts zu tun.