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Glykera von Sikyon, die Jugendgeliebte des Malers Pausias (s. d.). Nach Plin. n. h. XXXV 125, der sie inventricem coronarum nennt, hatte sie sich in ihrer Armut durch Verkauf von Kränzen erhalten. Daraus, daß er auch überliefert, Pausias habe im Wetteifer mit ihr die Kunst des Kranzwindens zur höchsten Harmonie in der Zusammenstellung der mannigfaltigen Blumen gebracht (ad numerosissimam florum varietatem perduxit artem illam, Brunn Gesch. d. griech. Künstler II 145 übersetzt unrichtig: ,zur reichsten Mannigfaltigkeit in Zusammenstellung der Blumen‘), schließt man wohl mit Recht auf Blumenstöcke des Pausias. Eins seiner berühmtesten Bilder die στεφανοπλόκος oder στεφανοπῶλις, welches ein sitzendes Mädchen mit einem Kranz darstellte (Kränze flechtende Psychen auf den Wandbildern Museo Borbonico IV Taf. 47 und NiccoliniDomus Vettiorum Taf. 12), deutete man auf G. Vielleicht hat sich erst aus ihm die Erzählung von dem Beruf der G. und ihrer Armut entwickelt.