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RE:Grovii

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Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Völkerschaft an der NW-Küste Hispaniens
Band VII,2 (1912) S. 1897
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Grovii oder Crovii, Völkerschaft an der Nordwestküste Hispaniens. Unter den Namen kalläkischer Völker, die zuerst durch des Poseidonios Schilderung der Feldzüge des D. Brutus bekannt wurden, schienen mehrere den griechischen Grammatikern, wie Asklepiades von Myrlea, ihren Phantasien von den Fahrten des Teukros, Odysseus und anderer griechischer Helden nach dem fernen Westen Bestätigung zu geben (s. Art. Amphilochoi Nr. 2, Callaeci, Helleni, Limia, Olisipo u. a.). In der Küstenbeschreibung des Varro, die auf Poseidonios ruht, scheint diese Ansicht, obgleich ihr Poseidonios selbst widersprach, Ausdruck gefunden zu haben. Vom Durius aufwärts bis etwa zum Minius (Mela III 10 a Durio ad flexum Grovi), im Bezirk von Bracara (Plin. n. h. IV 112 a Cilenis (s. d.) conventus Bracarum, Helleni, Grovi, castellum Tyde, Graecorum sobolis omnis), nach Ptolemaios am Minius selbst (II 6, 44 Γρουίων Τοῦδαι), der ihnen das castellum Tyde zuweist (s. d.), das am Minho liegt, wohnten die Grovier, die Silius Gravier nennt und durch die Vermittelung des Livius, wohl derselben Quelle folgend, auch mit dem Fluß Lethe oder Limia zusammenbringt (I 235 quinque super Gravios – einige Hss. Grovios – lucentes volvit harenas, infernae populis referens oblivia Lethes und III 366 et quos nunc Gravios violato nomine Graium Oeneae misere domus Aetolaque Tyde). Auf Inschriften jener Gegenden kommt ein Bassus Medami f(ilius) Crovus (CIL II 774 vielleicht Crovius zu schreiben) und eine Procula Gamali f(ilia) Crovia vor (CIL II 2550).[1] Die Erweichung des vielleicht ursprünglichen c zu g ebenso wie die Ablautung des a zu o entspricht den iberischen Lautgesetzen, kann aber auch auf Willkür der griechischen Berichterstatter beruhen. Genauer sind die Wohnsitze des Volkes nicht festzustellen.

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum II, 2550.