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Ἁλτηροβολία, das Hantelturnen, von den Ärzten der Kaiserzeit als Kraftübung empfohlen (s. o. Bd. VII S. 2083). Am ausführlichsten geschildert von Antyllos bei Oribas. VI 34 (I 532 B. D.) (περὶ ἁλτηροβολίας) ... Διαφορὰ δὲ ἐστι αὐτῶν τῶν ἁλτήρων, ἢ γὰρ βάλλονταί παρὰ μέρος τῶν χειρῶν ἐκτεινομένων τε καὶ συγκαμπτόντων, ἢ κρατοῦνται μόνον ἐν προτάσει τῶν χειρῶν ἡσυχαζουσῶν ὡς τὰ πολλὰ βραχεῖάν τε κίνησιν κινουμένων, αὐτῶν τε τῶν γυμναζομένων ἐμβαινόντων καὶ ἀνασειόντων τοῖς πύκταις ὀμοίως, ἢ κατὰ σύννευσιν τῆς ῥάχεως ταῖς χερσὶ παρεγκαμπτόντων τῶν γυμναζομένων. Eine besonders komplizierte Übung dieser Art beschrieben bei Gal. VI 147 (vgl. auch 141). Auch sonst häufig erwähnt: Oribas. VI 14. Aretaios morb. diut. I 2 (XXIV 299 K). Epikt. I 4, 13. Artemid. onir. I 55. Paul. Aegin. IV 1. Etym. M. 71. 20.
[2286]Mart. XIV 47. Iuven. VI 421. Sen. ep. II 3, 4 und VI 4, 1. Die Ärzte haben diese gesunde Übung unter die Leibesübungen aufgenommen, aber erfunden ist sie offenbar in der Palästra. Luk. Lexiph. 5 verlegt sie in ein öffentliches Gymnasium: κἀπειδήπερ ἥκομεν ἐς τὸ γυμνάσιον ... ὁ δὲ μολυβδαίνας χερμαδίους ἀράγδην ἔχων ἐχειροβόλει (vgl. auch Mart. VII 67), und nach Iamblichos wurde die ἁ. von den Pythagoräern neben Lauf und Ringkampf selbständig geübt: Vit. Pyth. c. 21 p. 97 οἱ δὲ καὶ ἁλτηροβολίᾳ ἢ χειρονομίᾳ πρὸς τὰς τῶν σωμάτων ἰσχῦς τὰ εὔθετα ἐπιτηδεύοντες ἐκλέγεσθαι γυμνάσια. Alle diese Nachrichten beziehen sich jedoch auf die Kaiserzeit, und für die Beantwortung der Frage, ob Hantelturnen auch schon in der klassischen Zeit üblich war, sind wir auf die Monumente angewiesen. Aus diesen ist es aber in den meisten Fällen nicht zu erweisen, da die Schemata fast immer mit dem Sprung in Zusammenhang gebracht werden können, so all das, was Gardiner Journ. hell. Stud. XXV 192 vorbringt. Dagegen scheint eine Darstellung hieher zu gehören, die der englische Gelehrte a. O. und Athlet. sports 304 im Gegensatz zu Jüthner Ant. Turng. 17 als Niederschwung beim Sprung erklärt. Es ist dies das Außenbild einer rf. Schale in Bolognai Certosa 179), abg. Jüthner a. O. und Gardiner a. O. Von einem Paidotriben im Mantel beobachtet strecken zwei symmetrisch einander gegenübergestellte Epheben in Schrittstellung und stark vorgebeugt die Hanteln nach abwärts. Es sieht aus, wie wenn hier auf Kommando geturnt würde. Ähnlich Krause Gymn. Taf. IX b, 25 d. Mus. Borb. III 13 = Krause XVI 56. Hartwig Meistersch. Taf. LXX 3b. Die Wirkung der ἁ. schildert Phil. Gymn. 55 γυμνάζουσι δὲ οἱ μὲν μακροὶ τῶν ἁλτήρων ὤμους τε καὶ χεῖρας, οἱ δὲ σφαιροειδεῖς καὶ δακτύλους (vgl. auch die Epiktetstelle). Die folgende Bemerkung besagt, daß diese Kraftübung unter die übrigen Leibesübungen gelegentlich einzustreuen ist: παραληπτέοι δὲ καὶ κούφοις ὁμοίως καὶ βαρέσιν ἐς πάντα γυμνάσια πλὴν τοῦ ἀναπαύοντος. Krause Gymn. 395ff. Jüthner Ant. Turng. 16ff. Gardiner Journ. hell. Stud. XXIV 192f.; Greek athlet. sports 310ff.