Lachisa (לָכִישּׁ LXX Λαχεις, Joseph.Λαχεις und Λαχισα, in den Amarnabriefen [Knudtzon 1915. 1353f.] Lakiša, bei Sanherib Lakisu, ägypt. Rakiša [W. M. Müller OLZ XVII 202f.])‚ semitischer Name? Eine berühmte altkananitische Königsstadt. Unter den Amarnabriefen an den Pharao befinden sich drei aus L. (nr. 328. 329.
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332). Als Namen zweier Fürsten werden Jabniilu und Zimridi genannt. Die Stadt hielt er mit den eindringenden Chabiru (= Hebräern). Sie wurde nach Jos. 10, 3. 5. 31ff. von Josua erobert und wird Jos. 15, 39 (P) zu Juda gerechnet. Neh. 11, 30 gehört L. zu den von den heimgekehrten Juden besiedelten Städten. Der König Rehabeam baute L. (II. Chron. 11, 39) als Festung aus zum Schutz des südlichen Juda gegen Ägypten. Hier fand der König Amazja von Juda, vor Verschwörern flüchtend, den Tod, II. Kön. 14, 19. II. Chron. 25, 27. Sanherib (705–681) eroberte 701 L. (vgl. Guthe Kurzes Bibelwörterbuch 1903, 79. Gressmann Altorient. Texte u. Bilder 1909, II 136ff.) und bedrohte von hier aus durch Entsendung eines starken Heeres das abgefallene Jerusalem, II. Kön. 18, 17. Hernach empfing er in L. den Tribut des unterwürfigen Hiskia, II Kön. 18, 14–16. Nach Onomasticon (Klostermann 1904, 120f.) lag L. 7 römische Meilen (= 10,5 km) südlich von Eleutheropolis am Wege in das Daroma, d. i. Südpalästina. Gewöhnlich wird jetzt L. mit dem von Flinders Petrie 1890 im Auftrag des Palestine Exploration Fund (vgl. Fl. Petrie Tell-el-Hesy, London 1891) aufgedeckten Tell-el-Ḥesi (Guthe Bibelatlas 1911 nr. 20) gleichgesetzt, wozu dann aber die Entfernung von Eleutheropolis (= Bet Dschibrin) – 17 km! – nicht stimmen will.