2) Eine Stadt im Swāt-Gebiete, die Alexander d. Gr. nach Besiegung der Assakener durch Attalos, Alketas und Demetrios belagern ließ, bis er selbst hinkommt. Einen Ausfall der Bewohner schlug Alketas ohne Schwierigkeit zurück und die Makedonen verfolgen die Feinde bis an die Stadtmauern. Da die Belagerung von Bazira durch Koinos keine Fortschritte machte, will ihm Alexander zu Hilfe kommen, hört jedoch, daß die benachbarten Inder, von Abisares geschickt, sich in O. verschanzen. Deshalb zieht Alexander, durch Koinos’ Truppen verstärkt, gegen O., das er nach kurzer Belagerung nimmt und die dort befindlichen Elefanten erbeutet; er läßt in der angelegten Festung eine Besatzung zurück (Arrian. anab. IV 27, 5–9. 28, 4). Nach Curt. VIII 11, 1 entsendet Alexander den Polyperchon nach O., die bei ihm Nora oder Hora heißt, wie im Itin. Alex. 107 Anspach (De Alex. M. exped. Ind. I 27,
[1318] 77) wollte bei Nogrām (vgl. Cunningham Ancient Geography of India, New ed., Calcutta 1924, 67f.), 16 engl. Meilen nordwestlich von Ohind, das alte O., das einem indischen Vara entsprechen soll, ansetzen. Die Forschungen Sir A. Steins (Georgr. Journ. 1827, 433f.; On Alexander’s Truck to the Indus, London 1929, 53ff.) im oberen Swāt scheinen für das heutige Uḍegrām (etwa bei 72° 20’ ö. L., 34° 45’ n. Br.) zu sprechen. Berthelot (L’Asie ancienne d’après Ptolemée 283) lehnt aus topographischen Gründen diese Identifikation ab und ist auch der lautgeschichtlichen Gleichung von O. = Uḍegrām gegenüber skeptisch. Die Lokalisierung von O. und Bazira bei oder in der Umgebung von Rustam, zwischen Mardān und dem Ambelā-Paß (Holdich The Gates of India 106) hält Smith (Early Hist. of India⁴ 59, 2) mit Recht für zu weit südlich.