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9) Seleukos VI. Epiphanes Nikator (vgl. Dittenberger Or. 261), ältester Sohn des Antiochos VIII. Grypos und der Kleopatra Tryphaina, stellte sich nach dem Tode des Vaters (96 v. Chr.) an die Spitze eines Heeres, eroberte die meisten zum Reichsanteil seines Oheims Antiochos IX. Kyzikenos gehörenden Städte, schlug diesen, der ihm aus Antiocheia entgegengerückt war, zwang ihn zum Selbstmord und bekam so das ganze noch
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übrige Reich mit Antiocheia in seine Gewalt, 95 v. Chr. (Euseb. chron. I 259f. Sch. 1221. Karst). Aber noch in demselben Jahre wurde er von dem Sohne des Antiochos IX., Antiochos X. Eusebes, aus Syrien nach Kilikien verdrängt. Hier erlitt er nochmals eine Niederlage bei Mopsuhestia, warf sich in diese Stadt, brachte durch herrische Forderungen die Bürger gegen sich auf und fand durch eigene oder fremde Hand den Tod, als Feuer an das Gymnasion gelegt wurde, wo er residierte, vgl. Joseph. ant. Iud. XIII 366ff. App. Syr. 69 (βίαιος καὶ τυραννικώτατος). Euseb. chron. I 259–262 Sch. 123 Karst. II 132f. Sch. Trog. prol. 40. Synkell. p. 553 Bonn. Eine Gesandtschaft an S. als Kronprinzen wird erwähnt Inschr. von Priene 121 Z. 32; sonstige Beziehungen zum Westen bezeugt die Inschrift von Delos Dittenberger Or. 261, vgl. Babelon Rois de Syrie 198ff. CLXIVff. Wilhelm S.-Ber. Akad. Wien CLXXIX 6 (1915) 23. Münzen mit Aufschrift βασιλέως Σελεύκου Ἐπιφανοῦς Νικάτορος: Head HN² 771. Bouché-Leclercq Sél. 662 Taf. IV 53. Vgl. im allgemeinen Ad. Kuhn Beitr. z. Gesch. der Seleukiden (Diss. Straßburg 1891) 24. 32f.