19) Sex. Tullius soll als der tüchtigste Centurio des Heeres – septimum primum pilum iam ducebat (Liv. VII 13, 1) – unter dem Dictator C. Sulpicius Peticus im Gallierkriege von 396 = 358 der Wortführer der Soldaten gewesen sein, der in ihrem Namen eine Schlacht forderte (ebd. 12, 14–15, 2; s. Bd. IV A S. 819), und soll sich auch im folgenden Jahre gegen Privernum unter dem Consul C. Marcius Rutilus ausgezeichnet haben (ebd. 16, 5f.; o. Bd. XIV S. 1588). Er wird einerseits als Muster des gehorsamen und verständigen Soldaten (ebd. 13, 2. 14, 1–3), anderseits aber auch als Vertreter der Plebs gegenüber den Patriciern hingestellt (ebd. 13, 8f., vgl. 12, 12); die sieben Jahre des Primipilats führen
[821] bis nahe an die Licinisch-Sextische Gesetzgebung heran, so daß es denkbar scheint, daß der von der Annalistik frei verwertete Name des T. doch auf einer geschichtlichen Überlieferung beruhte.