Zum Inhalt springen

Rosa von Awein

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Hanns von Gumppenberg
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Rosa von Awein
Untertitel:
aus: Das teutsche Dichterroß, S. 45
Herausgeber:
Auflage: 13. und 14. erweiterte Auflage
Entstehungsdatum: 1901
Erscheinungsdatum: 1929
Verlag: Callwey Verlag
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: München
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Digitalisat auf Commons
Kurzbeschreibung: Parodie auf Felix Dahn
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite
[45]

 ROSA VON AWEIN

Die hehrste Dame in dem Land ist Rosa von Awein,
Und mein ist sie mit Herz und Hand, und soll es ewig sein!

Am Lindenbaum im Abendgold fand ich die süße Maid,
Sie selbst so sanft und mild und hold wie gold’ne Abendzeit;

5
O Maid – so sprach ich – in dem Kahn auf blauer See Euch wiegt:

Wie lieblich, wenn auf leiser Bahn Ihr durch die Wellen fliegt!

„Will mich nicht wiegen auf blauer See, noch auf der Wellen Schaum:
Es bannt mich in der Linde Näh’, weiß nicht, welch’ tiefer Traum.“

O Maid, kommt auf die Hünengruft, wo die wilde Rose steht:

10
Wie lieblich, wenn ihr milder Duft im Abendwinde weht!


„Nicht zieht mich von der Linde fort der Hünenrose Flor:
Mir ist, ich find’ an diesem Ort ein Kleinod, das ich verlor.“

Weil hier zuerst du mich erkorst, drum ist das Geh’n dir leid:
Das Kleinod, das du hier verlorst – ist’s nicht dein Herz, o Maid?

15
Da ward sie still, da ward sie rot und senkte die Wimper fein,

Und lächelnd sie die Hand mir bot: „So mag es, Ritter, sein.“

Die hehrste Dame in dem Land ist Rosa von Awein,
Am Lindenbaum mit Herz und Hand im gold’nen Abendschein!


nach Felix Dahn