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Seite:Abhandlung des Daseyns der Gespenster.djvu/083

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Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus

Heinrich dem Vierten gemachten Vertrag überkommen, und ist die erste Wahl auf den glorreichen Stifter der Prämonstratenser den H. Norbert z)[1] gefallen. 3) Irren diese Geschichtschreiber, da sie die Cistercienser Nonnen, die in weissen Kleidern einher gehen, schwarze Frauen nennen. Jedoch diesen Fehler wollte ich gerne übersehen, wenn nur 4) in der Zeitrechnung kein größerer vorkommen möchte, dieser Orden ist erst 1098. unter Kaiser Heinrich dem Fünften gestiftet worden, wie hat dann also diese Geschichte, und der sündhafte Umgang mit einer Abtißin aus diesem Orden schon zur Zeit Kaisers Otto des Dritten sich zutragen können? 5) Ist keinem bewährten Geschichtschreiber das Kloster Lilienthal (Vallis Liliorum) bekannt, wo diese Abtißin solle gelebt haben. 6) Endlich ist der Stein so noch heut zu Tage das Blut aufweisen solle, nach Aussage aller Augenzeugen, nur ein weisser Stein, der mit einigen rothen Adern durchstreimet ist. Aus diesen erhellet sonnenklar, daß die Geschichtschreiber, die der Nachwelt diese Geschichte überliefert, entweder die Erdichtung eines müßigen Kopfes oder die gemeine Sage des Pöbels für Wahrheit angesehen, und daß sie ohne Prüfung und Ueberlegenheit ihrer nur nach dem Wunderbaren trachtender Feder freien Lauf müssen gelassen haben


Empfohlene Zitierweise:
Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus. , Augsburg 1768, Seite 83. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abhandlung_des_Daseyns_der_Gespenster.djvu/083&oldid=- (Version vom 12.12.2020)

    L. IV. c. 3. und c. 9. saget er: Magdeburgensi Ecclesiae Menfridus vir Religione praecipuus ex monasterio Wirzburgensi translatus per Heuricum Imperatorem praeficitur

  1. z) Magdeburgensis Ecclesia ad initium regni Lotharii tumultuabatur super Episcopis: tres enim de ejus Pontificatu contenderunt: adeo intumuerunt Canonici jam liberalem electionem nacti: sperabat sibi quisque & amicis, & infinita ambitione contenderant pro Episcopatu adipiscendo. Nec finis erat contentionum; donec Luderus (Lotharium dixeris) omnibus destitutus suaserit, ut Norbertum verum Religiosum Ord. Praemonstratensium sumerent Archiepiscopum etc. Cit. Albert. Kranzius L. VI. c. 12.