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Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus

aberglaubischen Vorurtheilen geprellet werden. Diese unchristliche Erziehung, die sehr viel von der Furcht für die Gespenster, und sehr wenig von der Furcht GOttes redet, und diese Lehre von den Gespenstern verderben auch die Sitten, und die Handlungen der Menschen. Die feige Furchtsamkeit macht den Menschen unfähig, die geringste Zufälle ohne Angst auszustehen. Plater hätte vorige Nacht ein Sache von größter Wichtigkeit ausarbeiten sollen. Er sitzte in seiner Schreibstube in tiefsinnigen Gedanken, auf einmal grabelte etwas am Fenster. Er wird gestöret, die Einbildung lauret schon; ob es kein Gespenst seye. Da sich dieses Grabeln verdoppelt, überfällt ihn eine Furcht: er ruft seinen Diener, der endlich den Geist entdecket, welcher ein Fledermaus ware, die dem Schein des Lichts mag zugeflogen seyn. Aber die gehabte Furcht, die erlittene Angst hat seine Gedanken zerstreut, und auch durch vieles Federbeissen gebähret er einen Aufsatz, dem Händ, Füß und Kopfe mangeln. Plumb will nicht allein an einem Orte schlafen, und er schlägt

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Andreas Ulrich Mayer, Gerard van Swieten: Abhandlung des Daseyns der Gespenster, nebst einem Anhange vom Vampyrismus. , Augsburg 1768, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Abhandlung_des_Daseyns_der_Gespenster.djvu/166&oldid=- (Version vom 4.8.2020)