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Mit trauriger Stimme sagte sie das und als auf des Ritters Lippen Betheurungen des Gegentheils schwebten, küßte sie ihn schnell noch einmal, flüsterte noch ein leises Lebewohl und zerfloß in Nebel; nur leichte Luft hielt er umfangen, doch klangen noch liebliche Töne aus der Tiefe der Quelle empor und in leichten Ringen bewegte sich die Wasserfläche.

Vom Boden erhob sich jetzt Alfreds treues Roß und trug im schnellen Lauf ihn nach der Burg zurück. In seinem Zimmer angekommen, trat Siegismar bleich und entstellt herein, seine Hände zitterten heftig, als er den Herrn entkleidete. – Was fehlt dir Siegismar? fragte mit mitleidigem Ton der Ritter, vor dessen innerm Auge noch der Angebeteten holdes Bild, lebendig stand.

Da drängten sich Thränen unter den Wimpern des Mannes hervor; er stürzte dem Ritter zu Füßen. Was soll das? was ist das? fragte Alfred befremdet. –

Vergebt mir, Herr Ritter! zieht doch nur

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)