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Banket den Tag beschließen sollte, wozu die geladenen Gäste sowohl, als auch jeder andere ebenbürtige, untadeliche, und turnierfähige Ritter eingeladen sei. – Die Herolde zogen von dannen, und nun regte Freude und Erwartung unter den Rittern und Knappen ein neues Leben an.

Sollte nun Alfred hinziehen? morgen war ja das letzte Viertel, wo er die Geliebte wieder sprechen sollte; sollte er hinziehn, und sie vergebens seiner harren lassen, und sie nie wieder sehen? oder sollte er wegbleiben von des Festes ersten Tag, um dessentwillen er so lange in dieser Gegend verweilt hatte? was dachten denn von ihm die Ritter, wenn er wegblieb?

Diese und ähnliche Fragen warf sich selbst Alfred auf und quälte sich mit Nachsinnen, wie das zu machen sey. Den Knappen durfte er nicht fragen, dessen Rath wußte er schon voraus. Da half ihm der Geist, denn Liebe macht erfinderisch. Ich kann ja, sprach er zu sich selbst, gegen Abend hinüber reiten nach Mühlberg, dabey kann ich doch im Turniere mich zeigen; o

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 30. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)