im Großen etwas gelesen oder gesehen hatten, gingen weiter damit. Unter diesen bin ich einer der eifrigsten und mache gegenwärtig meine wenigen Versuche bekannt.
Vor etwa 6-8 Jahren machte ich den Anfang mit etwas wenigem nach der oben bemeldeten Vorschrift. Da dieses von keinem Belang war, ich auch aus der Ursache nicht ins Große gehen konnte, weil ich keine Brachen halte, sondern mit genugsamer Düngung versehen, meine Felder Jahr aus, Jahr ein, mit Getraid bebaue, und folglich viel oder wenig nur mit Verlust des letztern erzielen kann: so ergriff ich folgendes Auskunftsmittel. Ich reutete meine Feldraine von Steinen und Gesträuchen aus, riß dürre Wiesen auf, ließ Teiche austrocknen, und bereitete mir dadurch so viel Ackerland zu, daß ich nunmehr den Kleebau ohne Verlust meines Getraids nach Belieben treiben konnte. Meine Richtschnur war nun nicht mehr alter Weiber Lehre. Ich nahm die neuesten ökonomischen Schriften zur Hand, und durch diese und einige eigene Bemerkungen brachte ichs so weit, daß ich 1788, nach Verlauf von 4 Jahren, zum erstenmahl 12 Stück melkende Kühe den ganzen Sommer durch mit lauter
Anonym: Bericht eines Landmannes vom Kleebau am Fuß des Fichtelberges in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 716. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bericht_eines_Landmannes_vom_Kleebau_am_Fu%C3%9F_des_Fichtelberges.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)