Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480) | |
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vnd sind in garten komen, dô Jhêsus gfangen ward,
indem er kam in têtlîch nôt;
ô vater ist es miglîch von mir nim disem tôd!
Judas in falsch kisset, gebunden wart er hart.
Sant Peter mit dem schwert schluog drîn
Malchus ward verwundet; gesund macht Jhêsus in.
Wir vff den Oelberg stigent ze ebrist vff den spiz,
dô Jhêsus ze himel hin vff gefaren ist,
Dâ nâch lyt Galiläa s’dorf
in dem Krist sîne junger sîn warten hiesz nâchm tôd.
die dô ist an stetten, dô man vns nit ein laut.
Für kâment wir gen Betphage,
hinab send wir gegangen in d kirch Pelagie.
An d’strausz sind wir auch komen, die Krist am palmtag roit,
„osanna” kind dô sungent, Kristus hât sêr dô gwoint,
vnd sprâch, dô er die stat an sach
„Jhêrusalêm vnd wisdist, sô hettist mit mir clag”!
Er roit durch d’gulden porten mit gsang vnd grôszem lob;
die hoiden lânds nit offen, esz ist ein grôszes tôr.
Heraclius der keyszer streng
mocht hin durch nit rîten mit keyserlîchem preng.
Sant Jâcobs hol wir bsâchen, dô was mir bsunder wol,
dô hând d’prediger ein clôster ghept
die Sarracên hânds gbrochen vnd jêmerlîch zerzêrt.
Dô selbet haut gebawen king Josaphat sîn grab,
das tal von im hât gnomen den namen Josaphat,
vnd Absolon haut dô sîn bgrebt
gar kestlîch hôch gebawen; die kind esz fer arschreckt.
Dâr nâch sind wir firtkomen im tal an berg Syon,
zu dem holgen brunnen genempt ist er Sylo;
in den Jhêsus den blinden schickt
as er sich drûsz was weschen, dô nam er clâr gesicht.
in dem man ist bestatten die fremden bilgri auch,
von Syloe nit vast ver lît,
wir sâchend durch die löcher, etwâ meng tôdlîch.
Anton Birlinger (Hrsg.): Felix Fabri: Bruder Felix Fabers Gereimtes Pilgerbüchlein (1480). E. A. Fleischmann’s Buchhandlung, München 1840, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bruder_Felix_Fabers_Gereimtes_Pilgerbuechlein.djvu/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)