Heinrich Brugsch: Uebereinstimmung einer Hieroglyphischen Inschrift von Philae, mit dem griechischen und demotischen Anfangs-Texte des Dekretes von Rosette | |
|
L. II. θεοὺς εὐσεβοῦς, ἀντιπάλων ὑπερτέρου, τοῦ τὸν βίον τῶν ἀνθρώπων ἐπανορθώσαντος, κυρίου τριακονταετηρὶδων, καθάπερ ὁ Ἣφαιστος ὁ μέγας· βασιλέως, καθάπερ ὁ ἣλιος,
L. 3. μέγας βασιλεὺς τῶν τε ἂνω καὶ τῶν κάτω χωρῶν· ἐκγόνου θεῶν φιλοπατόρων· ὃν ὁ Ἣφαιστος ἐδοκίμασεν· ᾧ ὁ ἣλιος ἒδωκεν τὴν νίκην· εἰκόνος ζώσης τοῦ Διὸς, υἱοῦ τοῦ ἡλίου, Πτολεμαίου, L. 4. αἰωνοβίου, ἠγαπημένου ὑπὸ τοῦ φθᾶ κ. τ. α. |
gegen die Götter, der Ueberwinder seiner Feinde, der das Leben der Menschen verbessert hat, der Herr der Triakontaeteriden, gleichwie Hephästos der grosse; König gleichwie die Sonne;
grosser König der oberen und unteren Regionen; Kind der Götter Philopator; den Hephästos auserwählt hat; dem die Sonne den Sieg geschenkt hat; lebendes Bild des Zeus, Sohn der Sonne, PTOLEMAEUS, der immerdar lebende, vom Phtha geliebte u. s. w. |
Der Wunsch insbesondere auch diese Einleitung der im jetzigen Zustande leider sehr verstümmelten hieroglyphischen Inschrift, deren oberer Theil so wie von dem vorhandenen die rechte Ecke gänzlich fehlen, durch irgend eine glückliche Entdeckung kennen zu lernen und die durch eine Andeutung im griechischen Texte der Inschrift selbst zur Gewissheit erhobene Hoffnung, durch Auffindung eines zweiten Exemplars des Rosette-Dekretes dieses Wunsches theilhaftig zu werden[1], sind zu natürlich und begründet, um nicht die Begierde eines jeden Reisenden lebhaft zu erregen, seine Nachsuchungen durch einen derartigen kostbaren Fund belohnt zu sehen. Und in der That die bisher an Ort und Stelle angestellten Forschungen haben durch Auffindung einer hieroglyphischen Inschrift auf der Wand eines Tempels zu Philae[2], welche als nachweisbare
- ↑ Man vergleiche Letronne in seinem Commentar zur Inschrift von Rosette in dem Recueil des inscriptions grecques et Latines de l’Egypte, Paris, 1842. pag. 331, seq.
- ↑ Sie ward schon von Champollion und wahrscheinlich von noch vielen andern Reisenden gesehen; darauf später von Salt speziell erwähnt und endlich vom Prof. Lepsius auf seiner wissenschaftlichen Reise nach Aegypten nebst dem darunter befindlichen freilich sehr lückenhaften demotischen Texte getreu ausgezeichnet. Es ist bekannt, wie dies dieselbe Inschrift ist, welche theils in Bezug auf Priorität der Entdeckung, theils was ihren Inhalt, besonders aber die darin erwähnten Namen aus der Ptolemäer Familie anbetrifft, eine lebhafte [6] Streitfrage zwischen dem deutschen Professor und einem französischen Gelehrten, Hrn. de Sauley anregte, die Veranlassung zu verschiedenen polemischen Schriften Seitens beider Gelehrten gab.