Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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lege unten, und streue gut Salz dazwischen; lege einen Boden mit Steinen darauf, und laß sie 3 Wochen darin liegen. Ist es bey Winterszeit, so kann es etwas länger im Salz seyn; doch das sicherste Kennzeichen, wenn sie vollkommen durchgesalzen sind, ist, wenn die Schwarte fleckig wird: sobald selbige so geworden, lege sie in einen so grossen Kessel, worin die Schinken vollkommen Raum haben, giesse Wasser darauf, und laß sie mit einer Handvoll grünen Kräuter, als Timian, Rosmarin, Majoran und Basilica aufkochen; Ingber, Pfeffer und Nelken nimm nach Gutdünken so viel, als nöthig ist, welches aber gequetschet werden muß, nebst einer Handvoll Salz auf jedem Schinken gerechnet, und laß es damit kochen. Sind sie recht groß, so müssen sie eine Stunde, die mittlern dreyviertel, und die kleinen eine halbe Stunde kochen; lege sie nachgehends in Tücher, daß sie bedeckt langsam kalt werden. Hernach hänge sie ein Monat in kalten Rauch und darauf an einem Ort, da täglich geheitzet wird; alsdenn können selbige in 8 Tage trocknen und gleich gegessen werden. Will man sich die Unkosten machen, so kann man statt Wasser Pontac, oder andern rothen Wein nehmen, so werden sie desto besser. Auch in schwarz Johannisbeeren-Wasser mit etwas Wein vermengt, können sie kochen, um recht gut zu werden.
In der Luft getrocknete Schinken, so spick gegessen werden können.
Den Tag darauf, da die Schweine geschlachtet sind und die Schinken abgeschnitten worden, wie selbige seyn müssen, so reibe sie gut mit fein gestossen geläutertem Salpeter, der mit reifen zerquetschten Wacholderbeeren vermenget wird, ein; lege sie alsdenn 24 Stunden in ein räumliches hölzern Gefäß; wenn sie denn ausgenommen werden, so salze sie mit feinem Lüneburger Salz ein; nachgehends packe es gut in einem Faß zusammen, die Schwart-Seite unten gekehrt, und so lasse es 6 oder 8 Tage liegen. Nachdem
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)