Staubes in der Erdluft, kommt man zu dem Schluß, daß die Luft auf dem Mars etwa halb (0,46) so viel Staub als die irdische Luft enthält. Viel weiter kann man nicht kommen, jedenfalls sind alle Mars-Beobachter darüber einig, daß die Lufthülle dieses Planeten nur ein Bruchteil derjenigen unserer Erde ist; die Lowellsche Schätzung entspricht einigermaßen der allgemeinen Meinung.
Man könnte sich wohl darüber wundern, warum die äußeren Planeten nicht ebenso viel Licht wie eine Wolke oder wie frischer Schnee reflektieren, da alles, was wir auf ihnen beobachten können, doch nur Wolken sind. Die Antwort ist, daß, nach den Beobachtungen von Slipher, diese Planeten, und besonders Uranus und Neptun in ihrer Lufthülle stark absorbierende Gase, meistens unbekannter Art, besitzen, die das von den Wolken zurückgeworfene Licht bedeutend herabsetzen. Bekanntlich ist die dunkle rötliche Färbung vom Jupiter bedeutend heller in Sonnenfleckenjahren als sonst, was auf eine stärkere Ausbildung der höheren Wolken bei großer Sonnentätigkeit, zurückgeführt wird. Eine ähnliche Zunahme der höheren irdischen Wolken mit der Anzahl der Sonnenflecken ist wohlbekannt und wird als Folge der von der eruptiven Tätigkeit der Sonne abhängigen Menge von ausgestoßenem Sonnenstaub betrachtet.
Schon seit langem ist eine Erklärung für die Abwesenheit eines Luftkreises auf dem Monde gegeben worden. Ritter hat in seinen klassischen Untersuchungen über gasförmige Himmelskörper (1878–1882) gezeigt, daß der Mond wegen der lebhaften Bewegungen der Wasserstoffmolekeln keine solchen an seine kleine Masse zu fesseln vermag. Dasselbe
Svante Arrhenius: Das Schicksal der Planeten. Akademische Verlagsgesellschaft m. b. H., Leipzig 1911, Seite 10. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schicksal_der_Planeten.pdf/11&oldid=- (Version vom 31.7.2018)