und störend; er entwirrte sie, und fand sich darauf als ein wolhabender Mann wieder. Das Weltleben, das er seit zwanzig Jahren durchgekostet hatte, bot ihm nichts Neues mehr; hingehen sagte ihm die behagliche Ruhe auf seinem schönen Landsitz Altdorf unweit Glatz ungemein zu. Er wollte ein Patriarchenleben führen und sich friedlich verheirathen. Er ging nach Berlin. Ein so junges, kindliches, unerfahrnes Mädchen wie Cornelie mußte grade ihm besonders gefallen; dazu war sie so hübsch, daß er sich einigermaßen in sie verliebte, und da er sich noch nie mit einem so unschuldigen Wesen beschäftigt hatte, erschien sie ihm wahrhaft pikant und anziehend und er hoffte von dieser „Sainte-N'y-touche“, wie er sie nannte, das Glück seiner Zukunft. Dieses bestand in ein Paar Kindern und in unbedingter Freiheit und Herrschaft auf seiner - in unbedingter Gehorsam und Treue auf ihrer Seite.
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Drei Jahre sind vergangen, und auf der Elsburg langweilt sich Aurore, in Altdorf langweilt sich Eustach.
Aurore ging von ihren Flitterwochen aus einer Enttäuschung in die andere. Jeder Tag raubte ihr eine Illusion. Von der Elsburg an, die gar keine uralte stattliche Burg, sondern ein sehr gewöhnliches
Ida von Hahn-Hahn: Zwei Frauen. Erster Band. Berlin 1845, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Zwei_Frauen_(Hahn-Hahn).djvu/021&oldid=- (Version vom 31.7.2018)