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ist der, welcher auf sein Weib hört und Schaden davon hat. Wiederum hört einer auf sein Weib und er hat Lohn (Vortheil) davon d. i. Abraham, wie es heisst das. 16, 2: „Sarai sprach zu Abraham: Siehe, der Ewige hat mich verschlossen, dass ich nicht gebäre, komme zu meiner Magd, vielleicht werde ich von ihr erbaut. Und Abraham gehorchte der Stimme Sarais.“ R. Samuel bar Nachman sagte: Womit ist das zu vergleichen? Mit demjenigen, welchem ein Sohn geboren worden war, den aber ein Sterndeuter sah und sagte: Dieser Knabe wird einst ein Räuberhauptmann werden, daher soll sein Vater ihn fortwerfen (aussetzen). Sein Vater hörte es und sprach: Meinen Sohn soll ich fortwerfen (aussetzen)? Der Vater jenes Sterndeuters hörte es und sprach: Alles, was euch mein Sohn gesagt hat, befolget. Ebenso sah Sara, dass Ismael ausarten würde, und sie sprach zu Abraham: Treibe diese Magd mit ihrem Sohne fort! es missfiel aber dem Abraham. Da offenbarte Gott ihm aber und sprach zu ihm: Lass es dich wegen des Knaben und deiner Magd nicht verdriessen, alles was dir Sara sagt, höre auf ihre Stimme. Er gehorchte ihrer Stimme und hatte den Lohn (Vortheil) davon, dass seine Nachkommenschaft nach dem Namen Jizchaks wird, wie es heisst Gen. 21, 12: „Denn nach Jizchak soll dein Same genannt werden.“ Gott sprach: Wenn nun schon derjenige, welcher seinem Weibe folgt, einen solchen Lohn davon hat, um wieviel mehr erst derjenige, der mir folgt! Der König Salomo spricht dieses deutlich mit den Worten aus Prov. 1, 33: „Wer auf mich hört, wird sicher wohnen und ruhig vor der Furcht des Unglücks.“

[6] Cap. XII.

V. 20. Wenn der Ewige, dein Gott, erweitern wird.
Halacha.

Darf wohl ein Israelit das Blut eines am Festtage geschlachteten Thieres zudecken? So haben die Weisen gelehrt. Wer ein Thier oder einen Vogel am Festtage schlachtet, soll nach Schamais Schule mit der Lanze ein Loch in die Erde graben und dann das Blut zudecken, nach Hilleis Schule dagegen soll er überhaupt gar nicht schlachten, ohne Erde (Staub) in Bereitschaft zu haben. R. Chaggi im Namen des R. Acha sagt: Wer nicht Erde in Bereitschaft hat, der soll nicht schlachten. Warum? Weil der Unterschied zwischen einem Festtag und einem Sabbath nur darin besteht, dass an jenem die Speise zubereitet werden darf (an diesem nicht). Darum muss der, welcher am Festtage schlachtet, Erde in Bereitschaft haben, um das Blut damit zuzudecken. R. Bisna im Namen des R. Acha sagte: Komm und sieh! Gott sprach: Was ich dir betreffs der Hausthiere verboten habe, das habe ich dir betreffs der Feldthiere u. s. w. bis zu den Fischen herab, erlaubt. Die Rabbinen sagen: Viele Dinge hat Gott an der einen Stelle verboten und an einer andern wieder erlaubt. Du kannst es daraus erkennen, Gott hat den Israeliten verboten, nicht eher zu schlachten und zu essen, als bis es vor die Thür des Stiftszeltes gebracht ist,

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/067&oldid=- (Version vom 31.7.2018)