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Mit demjenigen, welcher zu seinem Nächsten sprach: Borge mir ein Goldstück, und dieser antwortete ihm: Ich kenne deine Rechnung nicht (weiss nicht, ob du bezahlst). Jener sprach: Stelle mich auf die Probe! Er gab es ihm und er bezahlte es ihm auch sehr bald. Da sagte er zu ihm: Wenn du 20 bis 30 Goldstücke brauchst, jetzt kannst du sie bekommen (eig. hole sie dir). Was ist die Ursache (welchem Umstände hast du es zu danken), alles das zu holen, was du willst? Weil du mir eine gute Rechnung gemacht (mich pünktlich bezahlt) hast. So auch, wenn der Mensch sich verpflichtet und seine Zehnten absondert, wie es sich gehört, da erweitert sich sein Gebiet. Hier siehst du, nach deiner Gabe wird dir auch der Raum gemessen.

[11] Oder: „Wenn der Ewige, dein Gott, erweitert.“ Ist es denn möglich, dass Gott das Land Israel erweitert? R. Jizchak sagte: Diese Rolle kennt der Mensch nicht, wie lang und wie breit sie ist (so lange sie zu ist), sowie sie aber aufgerollt ist, kennt er sie. So auch das Land Israel, was meistens Berg und Hügel hat, wie es heisst Deut. 11, 11. 12: „Das Land, dahin ihr zieht, es einzunehmen, ist ein Land mit Bergen und Thälern, vom Regen des Himmels trinket es Wasser; ein Land, worauf der Ewige, dein Gott, Acht hat, auf welches die Augen des Ewigen, deines Gottes, beständig sehen, vom Anfange des Jahres bis Ende des Jahres“ d. i. wenn es Gott plant (die Berge und Hügel ebnet). Woher lässt sich das beweisen? Es heisst Jes. 40, 4: „Jedes Thal werde erhöht und jeder Berg und Hügel erniedrigt; es werde die Anhöhe zur Ebene und die Abstürze zum Blachfeld.“ Dann erkennst du, was an dem Lande ist.

Oder: „Wenn der Ewige, dein Gott, erweitert.“ Die Rabbinen sagen: Hier ist von Jerusalem die Rede. Wer kann die Wohlhabenheit Jerusalems sehen? Wenn Gott es erweitert. R. Samuel bar Nachman sagte: Womit ist das zu vergleichen? Mit einem Lande u. s. w. Mal. 3, 4 heisst es: „Dann sind wohlgefällig dem Ewigen das Opfer Jehudas und Jerusalems, wie in den Tagen des Alterthums und wie in den Jahren der Vorzeit. V. 25. Siehe, ich sende euch den Propheten Elia, ehe der Tag des Ewigen kommt, der grosse und furchtbare. V. 26. Und er wird der Väter Herz zu den Söhnen wenden und der Söhne Herz zu ihren Vätern, damit ich nicht komme und das Land mit Verbannung schlage. V. 1. Sieh, ich sende meinen Engel, dass er den Weg bereite vor mir her; und plötzlich kommt zu seinem Tempel der Herr, den ihr begehret und der Engel des Bundes, den ihr wünschet, sieh, er kommt, spricht der Ewige der Heerschaaren.“ Es heisst Sach. 1, 16. 17: „Darum spricht der Ewige: Ich kehre mich zu Jerusalem mit Erbarmen; mein Haus soll darin gebaut werden, spricht der Ewige der Heerschaaren und die Messschnur über Jerusalem. Noch rufe aus und sprich: So spricht der Ewige der Heerschaaren: Fürder sollen meine Städte überfliessen vom Guten, und Jerusalem tröstet

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August Wünsche (Übersetzer): Debarim Rabba. Otto Schulze, Leipzig 1882, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DebarimRabbaGermanWuensche.djvu/071&oldid=- (Version vom 31.7.2018)