Seite:Die Afterärztin Reuterin, aus Gerichtsacten gezogen.pdf/4

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ihrer eigenen Leute auf einer Reise in der Kutsche todgeschossen worden. Ein Monat darauf habe sie 80 fl. von ihres Mannes rückständigen Gehalt und 25 fl. vom Kaiser erhalten, und sey sodann mit ihrem Paß und Habe abgezogen. Im Böhmer Wald sey sie von einem Kerl niedergeschlagen und beraubt, von einem Bauern aber auf einige Tage aufgenommen worden.“

 Als ihr hierauf von dem Amt aufgegeben wurde, sich in den Königl. Landen nicht mehr aufzuhalten, noch eine Afterärztin abzugeben, sondern sich in ihre Heimath zu verfügen und mit ihrer Hände Arbeit zu nähren; so versprach sie dieß zu thun, und wurde, weil sie ihren Weg nach Sachsen zu nehmen vorgab, bis an die Wilhermsdorfische Gränze geführt, und dort von dem Gärtner aufgenommen.

 Bald darauf, nämlich am 22ten März d. J. geschah aber bey dem Amt Mt. Erlbach die Anzeige, daß jene Feldschererin ganz neu gekleidet, mit dem Gärtner Minicus von Wilhermsdorf, von Ickelheim her, wohin sie ein Bauer, Christoph Esel, wegen seines kranken Sohns habe hohlen lassen, wieder angekommen sey. Sie sey bey dem Burger