un–be–schei–den sein! Und überdies: Wozu sind wir Philosophen? Was hätten wir Philosophen zu tun, wenn die Welt vollkommen wäre? Es ist in der Tat alles sehr nett eingerichtet. Auch das mit dem Aschermittwoch ist gut disponiert. So kann sich der Mensch doch ausruhen, weil er muß. Und in sich gehen, Emil! In sich gehen! – Wenn ich so in mich gehe … Man entdeckt da allerhand. Zum Beispiel … (ruft): Kasimir!
Kasimir (erscheint mit sechs Paar grauen Hosen): Gnädiger Herr?
Der Dandy: Kasimir, sind Sie schon einmal in sich gegangen?
Kasimir: Wie befehlen?
Der Dandy: Haben Sie schon einmal den Stachel der Erkenntnis in Ihren Busen gedrückt?
Kasimir (grinsend): Hähä ..
Der Dandy: Sehr richtig, Kasimir, es ist zum Lachen. Ich wußte längst, daß Sie ein Zyniker sind.
Kasimir: Ich wollte fragen: Welche graue Hose gnädiger Herr befehlen?
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/054&oldid=- (Version vom 31.7.2018)