Nein, sagte Emil, das geht nicht. Erstens, weil ich selber berufsmäßig Sonette mache, und zwar bessere als du. Zweitens, weil Sonette und Grog zusammen passen wie Ananas und Sardellenbutter. Und drittens, weil ich diese Geschichte jetzt durchaus erzählen muß.
Dann allerdings, lautete meine Entscheidung, wird sich die Geschichte schwer vermeiden lassen.
Der Grog kam, Emil kostete ihn, erklärte, daß er zwar etwas fadenscheinig, für den Ort seiner Herkunft aber ganz wacker sei, und begann:
Zürich, Hauptstadt des gleichnamigen Kantons, an der Limmat und dem Züricher See gelegen, erfreut sich, wie du weißt, eines eidgenössischen Polytechnikums und einer kantonalen Universität. Dies war, wie ich vor nun fast zwanzig Jahren meinem Vater erklärte, der Grund, weshalb ich einen unwiderstehlichen Drang empfand, mich dorthin zu begeben. Mich in den schönen Wissenschaften auszubilden, war mein Bestreben. In den schönen Wissenschaften
Otto Julius Bierbaum: Die Haare der heiligen Fringilla. München: Albert Langen, 1904, Seite 88. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Haare_der_heiligen_Fringilla.djvu/088&oldid=- (Version vom 31.7.2018)