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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

durch den ruhigen Morgenduft stiegen nun überall, wo Menschen wohnten, leichte Rauchsäulen, wie Morgenopfer, empor, und auf den nahen Dörfern und dann auch zu Andernach selbst wurde geläutet, wie der Thürmer mir sagte, zu der Frühmesse, in welcher auch der Segen ausgetheilt werde. In den Straßen der Stadt, in die man hinab sah, wurde es lebendig und vor dem Rheinthore wurden Tische aufgestellt und große und kleine Buden aufgerichtet. – Als der Thürmer sah, daß ich mit meinen Blicken, die Mauern der kleinen Stadt verfolgte, paßte er den Augenblick ab, in welchem ich das gegenüberstehende Stadtthor erreicht haben mochte, und hier nahm er den Faden der unterbrochenen Directorialreden wieder auf. „Sehen Sie, mein Herr, sprach er, das Thor da nach Süden ist das Römerthor; denn Sie wissen wohl, daß die Stadt eine römische Festung und Poststation war, dazumal soll die Stadt mehr als noch einmal so groß gewesen seyn. Darum ließ auch der heilige

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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)