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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

Stadt und Landjungfern bunt durcheinander; Kinder mit Trommeln und Pfeifen, und Spanferkel, die noch für den Mittag gebraten werden sollten, und glänzend vor Allen die Stadtpolizei und einige Invaliden in ihrer vollen Uniform. Ich weidete mich an der reichbelebten Gegend; aber der Thürmer entriß mich bald wieder der stillen Beschaulichkeit, um mir noch alles Uebrige mitzutheilen, was ihm fast schwer auf dem Herzen lag; denn noch viele Denkmale und Gedenkzeichen in der Gegend hatte er mir zu zeigen und zu erklären, ehe er von den altfränkischen Kaisern bei dem neufranzösischen angekommen, und sein Amt erledigt ansehen konnte. Zunächst erzählte er mir nun, wie sich der Erzbischoff Friedrich von Köln mit Kaiser Heinrich V. um Andernach gezankt, in einer Schlacht (1114) bei der Stadt ihn geschlagen und sie ihm abgenommen habe. Von diesem streitbaren geistlichen Herrn sey die Stadt mit Mauern und Bollwerken befestigt und wahrscheinlich auch mit dem stattlichen

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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)