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Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222

auch ein Schmuck der Bräute, – als das Pförtlein aufging und der Thürmer mir einen Rebenzweig brachte, an welchem die schönsten schwarzen Trauben hingen. Ich stand auf; aber das Mägdlein nahm das Tischgeräthe in ihr Körbchen, und kaum vernahm ich das Lebewohl, das sie mir leise im Weggehen sagte.


11.

Ich dankte dem Thürmer nur kurz für die freundliche Gabe, und, um nicht weiter sprechen zu müssen, wozu das Herz mir zu schwer war, und in der Hoffnung, daß er etwas erzählen und dadurch mir Zeit geben werde, mich zu sammeln, fragte ich ihn, was das für ein zierliches Städtchen sey, zu welchem von Irrlich rheinaufwärts eine so stattliche Pappelallee hinführe? – Das ist Neuwied, antwortete er; – der Herr Director nennt es immer Klein-Philadelphia; nicht nur weil es eben so regelmäßig gebaut ist, sondern auch weil so vielerlei Christen und andere Gottes-Gläubige sich

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Wilhelm Carové: Ein Tag auf dem Stadtthurm zu Andernach. In: Moosblüthen, zum Christgeschenk, S. 175-222. Brönner, Frankfurt a.M. 1830, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Tag_auf_dem_Stadtthurm_zu_Andernach.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)