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Assaph (1 Chr. 15, 17. 19; 16, 5. 37, besonders 2 Chr. 29, 30 und Neh. 12, 46), der Psalm 88 von Heman (resp. von den Söhnen Korah; der Psalm hat eine doppelte Überschrift) und Ps. 89 von Ethan oder Jeduthun (1 Chron. 6, 33, 39, 44 und 25, 2, 3, 4; 1 Kön. 4, 31; 1 Chr. 16, 41. 42). Ob freilich die beiden Autoren des 88. u. 89. Psalms identisch sind mit den Sängern Davids, ist zweifelhaft, weil sie Esrahiten heißen, d. h. Abkömmlinge von Juda vgl. 1 Chron. 2, 6 mit 1 Kge. 4, 31. – Eine dritte Gruppe bilden die Psalmen der Söhne Korah, zehn an der Zahl, wenn Ps. 42 u. 43 einen Psalm bilden. – Von Salomo stammt Psalm 72 und 127. Die übrigen Psalmen sind mit Ausnahme des mosaischen Psalms (90) alle anonym.

 3. Der Charakter der Psalmen ist durch die Überschriften bezeichnet. Sie beziehen sich – von der Angabe der Verfasser abgesehen –

 a) auf den inneren Charakter. Ein Psalm ist demnach entweder Gebet oder Hymnus, oder Lehrpsalm.

 b) auf die musikalisch-poetische Anlage.

 1. Auf die Bestimmung für Musik und Gesang beziehen sich die Bezeichnungen: a) Psalm = Musikstück, so 3–6. 8. 9 u. s. w. b) Sangpsalm (Luther: Psalmlied) 48. 66. 83. 88. 108. c) Psalm-Sang (Luther: ein Psalm zu singen) 30.67.68.87.92. d) Ein Psalm ..... ein Sang (Luther: ein Psalm zum Lied vorzusingen) 65. 75. 76.

 2. Auf die Dichtungsart gehen die Ausdrücke: a) Stichwort-Gedicht (L.: güldenes Kleinod), ein Gedicht mit regelmäßig wiederkehrenden Stichwörtern oder Refrains 16. 56–60. b) Betrachtung oder Ode (L.: Unterweisung) 32. 42. 44. 45. 52-55. 74. 78. 88. 89. 142. c) Irrgedicht oder Dithyrambus (L.: Schiggajon), ein Lied von lebhafter Bewegung und den mannigfaltigsten Rhythmen, Ps. 7. d) Stufenlied (L.: Lied im höheren Chor), d. i. ein stufenmäßig sich fortbewegendes Lied, in welchem die Rede den Ausdruck eines eben ausgesprochenen Gedankens wieder aufnimmt, um auf Grund dessen wie von Stufe zu Stufe fortzuschreiten, 120–135, doch s. die Bemerkung über die verschiedene Auffassung der Stufenlieder unter Ps. 120.

 3) Die Instrumentalbegleitung wird bezeichnet durch die Beischriften: a) zum Flötenspiel (L.: vorzusingen für das Erbe) Ps. 5. b) mit Saitenspielbegleitung (L.: auf Saitenspielen vorzusingen) Ps. 4. 6. 54. 55. 67. 76. c) auf Saitenspiel Ps. 61. d) auf der Gitthith, d. h. der philistäischen Zither 8. 81. 84.