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Gott (15–24). Der HErr wird dann einen Bund des Friedens mit ihnen machen und unter ihnen wohnen ewiglich (25–28).

 6. In jener Zeit wird das Reich Gottes seinen letzten und höchsten Triumph feiern über die Reiche der Welt. Gog, d. h. die Masse der Scythen oder im allgemeinen der Völker des Nordens, d. h. der Ferne wird mit den Mengen der Völker aus dem fernen Nordland Magog, samt Völkern des Ostens und Südens wider das heilige Land Krieg führen (38, 1–13), aber der HErr offenbart sich in seiner furchtbaren Majestät und wirft die Feinde darnieder (14–23). Ringsum auf den Bergen werden die Erschlagenen liegen, kaum wird man das Land von ihnen reinigen können, Vögel und Raubtiere haben reiche Beute (39, 1–20); an diesem Gerichte wird man erkennen, daß Jehova früher Israel um seiner Sünden willen an die Heiden hingab, nun aber es nicht mehr verlassen will, weil er seinen Geist über dasselbe ausgegossen hat (21-29).

 Zweiter Abschnitt: Die neue Ordnung der Dinge in der seligen Endzeit Israels c. 40–48.

 Zuerst werden die Einrichtungen und Maße der Gebäude des künftigen Heiligtums angegeben, der Vorhöfe und Thore des Tempels, des Tempels selbst und seiner Nebengebäude, wie sie dem Propheten durch einen mit Schnur und Meßrute in der Hand versehenen Engel vorgeführt und vorgemessen werden (c. 40–42). Nachdem dann der Prophet geschaut, wie die Herrlichkeit Jehovas in dem Tempel, der nicht wieder entweiht werden darf, ihren Einzug gehalten (43, 1–12), werden die Maße des Brandopferaltars angegeben und zugleich Satzungen gegeben für die auf demselben darzubringenden Opfer (43, 13–27), sowie Satzungen hinsichtlich des Fürsten, der Leviten und Priester (c. 44); ferner Bestimmungen über die Verteilung des Landes, über den für Jehova und die Priester, für die Leviten, für die Gemeinde und den Fürsten zuzuweisenden Anteil (45, 1–8); ferner – mit einer Mahnung an den Fürsten, Gerechtigkeit zu üben, das Volk nicht zu bedrängen und richtiges Maß zu halten (45, 9–12) – noch weitere Bestimmungen über die Hebe, die sie, die Fürsten, heben sollen, und die von ihnen darzubringenden Opfer, sowie über das fürstliche Erbrecht (45, 13–46, 18); ferner über die Opferküchen (46, 19–24); dann über die vom Tempel ausgehende Quelle, deren Wasser nach dem toten Meere hinfließt, voll von Fischen ist und das Land befruchtet (47, 1–12), endlich über die künftigen Grenzen des Landes, des Bundesvolkes und dessen Verteilung unter die 12 Stämme, die Priester, den Fürsten und die Stadtgemeinde; und über die 12 Thore der Stadt, die ihren Namen von nun an davon tragen soll, daß Jehova daselbst wohnt (47, 13–48, 35).

 Zum Verständnis dieser Weissagung dient es, zu erwägen, daß die Erneuerung Israels auch in dem Baue des neuen Gotteshauses, in den Ordnungen des neuen Gesetzes und in der anderen Beschaffenheit seines Landes sich ausprägen soll. Die Weissagung ist demgemäß nicht als eine Allegorie, sondern als Weissagung einer realen Zukunft zu fassen. Nachdem die Scheidewand