Seite:Ferdinand Wilhelm Weber - Kurzgefaßte Einleitung in die heiligen Schriften (11. Auflage).pdf/99

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

und vertilgt das Heer der Feinde vor Jerusalem (18, 9–19, 37). Ebenso errettet der HErr den Hiskia zu Anfang der Sanherib’schen Invasion auf sein Gebet von tödlicher Krankheit (20, 1–11). Da aber Merodach Baladan den Genesenen beglückwünscht, vergißt er seine Pflichten gegen Gott und es wird ihm dafür das Gericht über sein Haus verkündet (12–21). – Manasse richtet den Götzendienst wieder auf und baut den Götzen in den Vorhöfen des Tempels Altäre; deshalb läßt Gott ihm und dem Volk die Zerstörung Jerusalems und die Verstoßung des übrigen Volkes verkünden. Manasse selbst wird in die assyrische Gefangenschaft geführt, da er aber Buße thut, setzt ihn der HErr wieder ins Reich. Er stellt nun den Götzendienst ab (21, 1–18), aber Amon richtet ihn wieder auf (19–26). Josija stellt den Tempel wieder her (22, 1–7), und durch die Drohungen des Gesetzbuches, das bei der Tempelreparatur aufgefunden wird, sowie durch die Worte der Prophetin Hulda erschreckt (8–20), läßt er dem Volk das Gesetz vorlesen, erneuert den Bund (23, 1–3) und rottet nun allen Götzendienst nicht bloß in Jerusalem, und Juda, sondern auch in Bethel und allen Städten Samariens aus (4–20); er stellt eine herrliche Passahfeier an (21–23). Aber trotz alles Eifers konnte Josija das Gericht nur aufhalten, nicht abwenden. Josija selbst wird durch die Schlacht bei Megiddo weggerafft (24–30).

 2. Joahas, vom Volk zum König erwählt, wird von Necho nach Ägypten geschleppt (23, 31–35) und statt seiner Elkajim unter dem Namen Jojakim zum Vasallenkönig gemacht. Da er dem Götzendienst sich ergab, so gab der HErr ihn und Jerusalem in die Hand Nebukadnezars. Als er abtrünnig ward, züchtigten ihn die Chaldäer (23, 36–24, 7). Jojachin, gleichfalls ein Götzendiener, fällt samt den besten des Volkes in Nebukadnezars Hände (8–16). Zedekia, von Nebukadnezar zum Könige gemacht, fällt von diesem ab und macht mit Pharao Hophra einen Bund. Da zieht Nebukadnezar mit seiner ganzen Macht gegen Jerusalem, schließt es ein, erobert und zerstört die Stadt, tötet Zedekia und seine Söhne, führt das noch übrige Volk bis auf einen geringen Rest von Ackerbauern weg und macht so dem Reiche Juda ein Ende (24, 17–25, 21). Auch der zurückgebliebene Rest wird wegen Ismaels Übelthat an Gedalja flüchtig (22–26). Doch vergißt der HErr des Samens Davids auch in der Gefangenschaft nicht, indem er Jojachin durch Evil Merodach wieder zu Ehren kommen läßt (27–30).


§ 31.
Die Bücher der Chronik, Esra und Nehemia.

 1. Den Namen Chronik hat Hieronymus zuerst vorgeschlagen; auch Luther hat ihn angenommen. Im hebräischen Kanon bildeten die Bücher der Chronik ursprünglich ein Buch, welches den Namen: Zeitgeschichte, Annalen führte. Die LXX, welche das eine Buch in zwei Bücher geteilt, nannten diese Bücher Paralipomena, d. h.