Uhlemann (Israeliten und Hyksos in Aegypten) und De Cara (Gli Hyksôs o re pastori di Egitto). Dass Josephus die Israeliten und Hyksos für identisch gehalten hat, kann jedenfalls nach neueren Untersuchungen als feststehend erachtet werden.
Der talentloseste, unselbständigste und oberflächlichste unter den Widersachern war zweifellos Apion. Trotzdem musste er als einer der gefährlichsten gelten, denn keiner hatte so viel aus den Vorurteilen und Schwätzereien des heidnischen Pöbels geschöpft und sie für geschichtliche Wahrheit ausgegeben, wie gerade er. Dass er übrigens mit seinen Machwerken nicht nur der urteilslosen Menge imponierte, sondern auch bei ernsten Forschern Eindruck machte, beweisen einzelne Äusserungen des grossen Tacitus, der, offenbar durch Apions Verunglimpfungen der jüdischen Religion veranlasst, jüdischen Glauben und jüdische Sitte sonderbar und abstossend fand (Histor. V, 2–5). Dazu kommt noch ein weiteres, die Gefährlichkeit Apions kennzeichnendes Moment. Er beschränkte sich nämlich nicht auf die litterarische Befehdung der Juden, sondern bethätigte seinen Judenhass auch in praktischer Weise. Denn als unter der Herrschaft Caligulas in Alexandria Unruhen gegen die Juden ausbrachen und der wackere Philo an der Spitze einer jüdischen Gesandtschaft nach Rom ging, um vom Caesar Abhilfe zu erbitten, da liess sich Apion mit noch einigen anderen Pöbelführern von den heidnischen Alexandrinern abordnen, um in Rom den Juden entgegenzuarbeiten (Jüd. Altert. XVIII, 8,1; Philo, de legat. ad Gaium), und er setzte es in der That durch, dass der wahnwitzige Caesar die Bittsteller mit ihrem Anliegen höhnisch abwies. Es lässt sich denken, welchen Abscheu die Juden fortan vor Apion empfunden haben mögen,
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/80&oldid=- (Version vom 11.11.2022)