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     Er badet sich im Sonnenmeer,
Und Klarheit strömet um ihn her.

15
Dann wandelt sein verklärter Sin

Durch alle Schöpfung Gottes hin.

     Und er durchspäht, und wägt, und mist,
Was in der Schöpfung herlich ist,
Und stelt es dar in Red’ und Sang,

20
Vol Harmonie, wie Himmelsklang.


     O schaut, wie er vol Majestät,
Ein Gott, daher auf Erden geht!
Er geht und steht in Herlichkeit,
Und fleht um nichts; denn er gebeut.

25
     Sein Auge funkelt dunkelhell,

Wie ein kristalner Schattenquell.
Sein Antliz stralt, wie Morgenrot;
Auf Nas’ und Stirn herscht Machtgebot.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 300. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/369&oldid=- (Version vom 1.8.2018)